Erklärtes Ziel ist das Endspiel in Sevilla
Glasner, Hellmann, Fischer und Sportvorstand Markus Krösche gaben unisono die gleiche Richtung aus: das Endspiel in Sevilla, das am 18. Mai ausgetragen wird. Dies sei „das klare Ziel“, erklärte Krösche. Für Vereinsoberhaupt Fischer geht es nicht nur um eine weitere attraktive Reise und den zweiten Titelcoup auf europäischer Bühne. Er will auch „aus dem verdammten Pokal saufen“, wie er beim festlichen Empfang vor dem Barcelona-Rückspiel schon unverhohlen zugab.
Die nächtlichen Bilder aus dem Stadion sowie der Kilometer lange Marsch zu dem riesigen Fußball-Tempel waren - gerade in der jüngsten Pandemie-Vergangenheit - unvorstellbar. Wie die Fanmassen bis kurz vor Mitternacht in einem fremden Stadion und einer fremden Stadt feierten, erregte selbst international mächtig Aufmerksamkeit.
Hinteregger lässt sich von der Fankurve feiern
Und die vielen kleinen Geschichten: Martin Hinteregger, vor drei Jahren im Elfmeterkrimi gegen Chelsea tragischer Held, ließ sich alleine von der ganzen Kurve feiern. Doppeltorschütze Filip Kostic wollte im Sommer noch per Streik seinen Wechsel erzwingen und hisste nun vor der Kurve das Trikot, das er schon gar nicht mehr tragen wollte. Torwart Trapp, der vor fünf Jahren mit Paris 1:6 im Camp Nou verlor und sich nun ganz spät mit dem riesigen Coup revanchieren konnte. Es war surreal.
Der Spitzenclub aus Katalonien war nach dem nächsten Tiefschlag dagegen mächtig bedient. Chefcoach Xavi Hernandez sprach von einem „Planungsfehler“, wegen dem es so viele Gäste-Fans ins Camp Nou geschafft hatten. Der langjährige Weltklassekicker fühlte sich um den Heimvorteil gebracht, Vereinspräsident Joan Laporta schämte sich nach eigener Aussage gar dafür und kündigte Gegenmaßnahmen an. Es schwang sehr viel Frust mit, als die Verantwortlichen von Barça das Aus gegen ein Team erklären mussten, das in der Bundesliga hinter Union Berlin oder dem 1. FC Köln liegt.
„Unsere Fans sind am kreativsten, sich auf allen Wegen Tickets zu besorgen. Das war so und wird immer so sein“, stellte Hellmann dazu klar. Der Run auf die Tickets im Londoner Olympiastadion, wo West Ham seine Heimspiele austrägt, wird wieder gigantisch werden.