Einnahmen zugunsten junger schwerstbehinderter Frau Benefizkonzert in Bischofsgrün: Alle machen mit

Von Andreas Gewinner

Das wird das Konzert aller Konzerte in Bischofsgrün. So ziemlich jeder im Ort, der Musik macht oder singt, ist dabei, wenn an diesem Samstag, 14. März, im Kurhaus, ab 20 Uhr ein Benefizkonzert für Stefanie Greiner stattfindet. Die junge Bischofsgrünerin ist schwerstbehindert.

 
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Angestoßen hat das einmalige Projekt Wilhelm Zapf. Der Gemeinderat und Tennisclub-Vorsitzende las vor zwei Jahren im Kurier erstmals über das Schicksal der jungen Frau vom Bischofsgrüner Güßhügel. Von einem Tag auf den anderen hatte sich das Leben von Stefanie Greiner grundlegend geändert. Ein schwerer Schlaganfall führte zum Locked-In-Syndrom. Seither kann sie sich nicht mehr aus eigener Kraft bewegen, kann nicht sprechen, lebt das Leben einer Gefangenen im eigenen Körper. Den Kontakt zur Außenwelt hält sie über einen Computer, sie kann E-Mails und Facebooknachrichten schreiben über eine Tastatur auf ihrem Bildschirm, die sie mit ihren Augen steuert. Und seit kurzem hat die Familie ein Auto mit einem speziellen Schwenksitz, der es ihr leichter macht, mal aus den eigenen vier Wänden zu kommen. Das Auto wurde auch mit Geld der Kurierstiftung „Menschen in Not“, also Spenden der Kurierleser, ermöglicht.

Bischofsgrie-Lied

Wilhelm Zapfs Frau Nadin meinte nach der Lektüre von Stefanies Geschichte: „Da könnten wir was spenden.“ Doch es kam besser. Wilhelm Zapf, ein leidenschaftlicher Sänger und Klangtüftler, hat gemeinsam mit Robert Brundage eine CD mit Variationen eines selbst getexteten „Bischofsgrie-Liedes“ aufgenommen und gegen freiwillige Spenden verschenkt. 660 Euro kamen so zusammen.

Auch andere Bischofsgrüner nahmen Anteil am Schicksal von Stefanie Greiner. Hammerschmiedewirtin Maria Rieß häkelte schicke Mützen. Und Gabi Greiner  sagt zu ihrem Mann Klaus vom „Frankenexpress“: „Da könnt ihr doch auch mal was machen.“ Und sie haben was gemacht: Das letzte Sonntagskonzert der Saison 2014 im kleinen Kurpark Ende September fand zugunsten von Stefanie Greiner statt.

Es ging ruckzuck

Derweil sinnierte Wilhelm Zapf auf Facebook über ein weiteres Benefizkonzert. Gabi Greiner griff die Idee auf, „und dann ging es ruckzuck, dass jeder zugesagt hat, alles hat sich relativ schnell und unbürokratisch ergeben“, blickt Zapf zurück. Besonders freut ihn die Zusage der Bischofsgrüner Musikanten. Sie treten nur selten auf und müssen mehrere Musiker terminlich unter einen Hut bekommen. „Die sind sicher das Zugpferd“.

Die Mitwirkenden sind: Bischofsgrüner Musikanten, Müller & de Vries (Eric Röder, Menno Stuifmeel), Gerald Haug, Frankenexpress, Willy Zapf, Gesangverein Bischofsgrün. Moderator ist Jens Stenglein.

Ein ehemaliger Bischofsgrüner, der über Facebook auf das Projekt aufmerksam wurde, ist Hans-Georg Unglaub. Er hat das Hilfswerk „Helfende Herzen und Hände“ auf der Basis einer gemeinnützigen Unternehmensgesellschaft gegründet. „Ich habe das aus der Ferne verfolgt“, sagt der Bayreuther, „und dachte, es passt jetzt, dass man sich engagiert und einen Beitrag leistet. Sein Beitrag: Er lässt Einladungskarten und andere Drucksachen drucken und stellt ein Spendenkonto zur Verfügung.

"Das ist so lieb!"

Mit den Spenden sollen insbesondere Therapien finanziert werden, die die Krankenkasse nicht zahlt. Wie die Hippotherapie: „Die Hippotherapie/Reittherapie ist für mich eine super Therapie“, so Stefanie Greiner: „Sie hat mir schon prima Fortschritte gebracht.  Ich kann wieder meinen Rücken aufrecht halten von allein, und meine Hände haben wieder mehr Kraft, um mich an den Griffen festzuhalten.“ Über das Benefizkonzert freut sie sich „riesig. Ich kann’s gar nicht glauben, dass das alles für mich gemacht wird.  Manche Leute kennen mich gar nicht und setzen sich für mich mit ein. Das ist so lieb. Dass die Bischofsgrüner so zusammenhalten, ist wunderschön. Ich weiß gar nicht, wie ich mich dafür bedanken kann!“

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