Der Untersteinacher Tobias Eichner hatte darum gebeten, "betroffene Personen" an der Sitzung teilnehmen zu lassen und diese deshalb in den Gemeindesaal zu verlegen. Zu diesem Personenkreis zählt auch seine Mutter, Gerda Eichner, die im Rollstuhl sitzt und den Bürgerantrag mit initiiert hatte. Verwaltungsleiter Martin Betz hatte daraufhin Tobias Eichner mitgeteilt, die Gemeinde Untersteinach biete mit Unterstützung des Malteser Hilfsdienstes mobilitätseingeschränkten Personen an, an der Gemeinderatssitzung im Dachgeschoss des Rathauses teilzunehmen.
Mutter weigert sich
Doch Tobias Eichner teilte dem Verwaltungsleiter schriftlich mit, seine Mutter werde an der Sitzung nicht teilnehmen. Sie werde sich einer "menschenunwürdigen Zurschaustellung nicht stellen", formulierte Eichner. Er meinte damit das Hinauftragen der Rollstuhlfahrerin vor Dutzenden Zuschauern in das Dachgeschoss des Rathauses. Das Angebot der Gemeinde bezeichnete Tobias Eichner als "sogenanntes Verhinderungsangebot". Die Gemeinde habe das Angebot im Wissen gemacht, dass es seine Mutter nicht annehmen werde. Verwaltungsleiter Betz bekräftigte, das Angebot stehe. Ein Hilfsdienst stehe vor und nach der Sitzung für mobilitätseingeschränkte Personen bereit.