Bund der Selbstständigen reagiert schnell Hilfe für Betzensteiner Brandopfer

Von Ralf Münch
Einen Tag nach dem Brand im Zeiserla in der Hauptstraße in Betzenstein ist das Gelände um die Gastwirtschaft wegen Einsturzgefahr weiträumig abgesperrt. Foto: Münch Foto: red

Einen Tag nach dem Dachstuhlbrand in der Gastwirtschaft „Zum Zeiserla“ in Betzenstein riecht es immer noch nach verkohltem Holz, wenn man vor dem Gebäude steht. Innerhalb weniger Stunden verlor eine Familie nicht nur ihr Haus, sondern auch ihre Erwerbsgrundlage (wir berichteten). Hilfe ist dringend nötig. Und der Bund der Selbstständigen (BDS) in Betzenstein hat innerhalb kürzester Zeit auch reagiert.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Der Bereich um die frühere Gastwirtschaft ist abgesperrt – es droht Einsturzgefahr. Die Absperrbänder und Zäune zeugen davon, dass die Familie, die hier wohnte und arbeitete, ihren kompletten Besitz verloren hat. Und dass, will man wieder von Neuem beginnen, ein komplett neues Gebäude gebaut werden müsste. „Wir haben vorgestern, gleich ein paar Stunden nach dem Brand, eine Gruppe auf Facebook gegründet“, erzählt Steffen Menzel. Er ist Mitglied beim BDS und er kümmert sich auch um den Internetauftritt. Die Facebook-Gruppe heißt „Hilfe fürs Zeiserla“. Innerhalb kürzester Zeit hatte man hier über 350 Mitglieder. Und noch am gleichen Tag hatte man eine Versammlung einberufen.

Weder Spielzeug noch Kleidung

„Bei der Versammlung am Montagabend sind dann auch etwa 50 bis 60 Teilnehmer da gewesen“, so der erste Vorsitzende des Ortsverbandes, Gert Volkert. Man zeigt sich hier kollektiv in einem schlimmen Notfall, will helfen, so schnell man irgendwie kann. Notwendig ist das auch. Denn gerade in der Vorweihnachtszeit, wo niemand auch nur im Ansatz daran denken würde, dass einem selbst so etwas passieren könnte, hat die Familie jetzt ein Weihnachtsfest, über dass sich niemand freut. „Wir haben beschlossen, aus unserer Kasse 600 Euro zu spenden. Unser Hauptverband hat auch 1000 Euro zugesagt. Und an bisherigen Privatspenden sind jetzt auch schon 1700 Euro zusammen gekommen“, erzählt Volkert weiter. Als einen „riesigen Akt“ bezeichnet der Vorsitzende die Hilfe für die betroffene Familie. Denn denen fehlt jetzt alles. Keine eigene Wohnung mit dem kompletten Inventar, kein Spielzeug für die Tochter, nicht einmal Bekleidung, außer der, die man am Körper hatte, als man das Haus verlassen musste, ist mehr existent. Viele Leute erklärten sich auch bereit, Sachspenden zu machen. Volkert: „Wir haben dafür auch eine Liste erstellt, wo jeder einträgt, was er spenden möchte. Das will auch koordiniert werden. Denn was bringt es, wenn plötzlich vier Fernseher oder drei Computer gespendet werden?“

Laut Volkerts Aussage wird der BDS einen bundesweiten Spendenaufruf auf deren Internetseite veröffentlichen, in der Umgebung und bei der Pegnitzer Afterwork-Party sollen Spendenbüchsen aufgestellt werden. Auch erkundigt man sich, ob im Radio ein Spendenaufruf veröffentlicht werden kann. „Wir werden in den nächsten Tagen auch ein Spendenkonto eröffnen“, so Menzel. Wer helfen will, der kann sich in Facebook unter „Hilfe fürs Zeiserla“ melden.