Eine Million Euro für neues BRK-Zentrum

Von Jakob Neumaier
Das neue BRK-Katastrophenschutzzentrum Am Pfaffenfleck in Bayreuth bietet auf 640 Quadratmetern Raum für allerhand Gerät und viele Fahrzeuge. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Mit einem Festakt hat der BRK-Kreisverband am Freitag sein neues Katastrophenschutzzentrum am Pfaffenfleck eingeweiht. Kreisgeschäftsführer Peter Herzing zeigte sich erfreut über die neu geschaffenen Möglichkeiten, nutzte den Anlass aber auch für Appelle an die Politik.

 
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„Hier haben wir ideale Bedingungen, um Ausrüstung und Einsatzfahrzeuge der ehrenamtlichen Gemeinschaften des Kreisverbandes Bayreuth sicher unterzubringen.“ So fasste Herzing am Freitag die Vorteile des neuen Katastrophenschutzzentrums am Pfaffenfleck zusammen.

Kritik an Vergabepraxis für Rettungsdienstleitungen

Der Bau des Zentrums mit angegliederter Rettungswache wurde mit einer Million Euro vom BRK finanziert. Allerdings haben die Stadt und der Landkreis Bayreuth jeweils einen Zuschuss in Höhe von 60 000 Euro zugesichert. Dafür bedankte sich Herzing bei der anwesenden Bayreuther Landtagsabgeordneten Gudrun Brendel-Fischer, richtete jedoch auch kritische Worte an die stellvertretende CSU-Fraktionsvorsitzende. So monierte er die Vergabepraxis bei den Ausschreibungen von rettungsdienstlichen Leistungen und Rettungswachen in Bayern. Dort ist gesetzlich eine maximale Vergabefrist von fünf Jahren vorgegeben, was eine langfristige Beschäftigungsperspektive für die Mitarbeiter unmöglich mache.

Außerdem kritisierte er die neuen „Mustervergaben“, nach denen Sonderbedarf mit Notfallsanitätern gedeckt werden muss. Ehrenamtliche Helfer hätten nur selten eine entsprechende Qualifizierung, wodurch hauptamtliche Mitarbeiter diese Aufgaben nach Dienstschluss übernehmen müssten.

Einspringen beim Großbrand

Das neue Zentrum im Bayreuther Süden liege aufgrund seiner Nähe zur Autobahn und wichtigen Bundesstraßen strategisch günstig. Auf 640 Quadratmetern finden in der ehemaligen Halle des Obstgroßhändlers Räthel Geräte- und Notfallkrankenwagen, Fahrzeuge und Boote der Wasserwacht Platz. Eine Besonderheit stellt das landesweit einzigartige Mobile Notfall-Zentrum dar. Dieses umfasst einen Behandlungscontainer, mit dem im Notfall Betroffene versorgt und Einsatzkräfte verpflegt werden können. Das System soll in den nächsten Monaten um weitere Elemente ergänzt werden.

BRK-Pressesprecher Tobias Schif erklärte, dass zu den Hauptaufgaben des Katastrophenschutzzentrums die sogenannten „rettungsdienstnahen Leistungen“ gehören. Beispielsweise muss bei einem Großbrand eingesprungen werden, um die reguläre Versorgung bei sonstigen Notfällen gewährleisten zu können. Die dafür benötigten Fahrzeuge und Materialien haben am Pfaffenfleck ein neues Zuhause.

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