Gestürzte Mountainbiker
Früher seien außerdem bei Unfällen im Forst die Feuerwehren alarmiert worden. Der Tourismus hat zugenommen, weshalb die Bergwacht öfter ausrückt. Mehr gestürzte Mountainbiker, mehr Gleitschirmunfälle, Höhlenrettungen, mehr verunglückte Kletterer.
„Manchmal kommt ein Einsatz total ungelegen, zum Beispiel wenn man von der Firma (er arbeitet bei KSB in Pegnitz, Anmerkung der Redaktion) nicht weg kann. Aber letztendlich ist es der Ansporn, Leuten zu helfen“, sagt der Pottensteiner. „Es liegt doch in jedem Menschen, dass man helfen möchte.“ Das sei bei Feuerwehr, DLRG und Rotem Kreuz nicht anders.
Ausrüstung hat sich verbessert
Über die Jahre hat sich die Ausrüstung der Bergwacht verbessert. „Gleitschirmbaumrettungen gab es früher nicht.“ Die Ehrenamtlichen bastelten sich ihre Steigeisen, um Bäume zu erklimmen und Verunglückte zu bergen, noch selbst und kraxelten auf eigene Faust nach oben. „Jetzt ist es ein offizielles Ausbildungsthema.“
Roland Haber ist über 20 Jahre lang Gleitschirm geflogen. Bis er abstürzte. 80 Meter tief. Sein Schirm klappte zusammen, er sah den Steilhang immer näher kommen und dachte dabei: „Wenn das ohne Rollstuhl abgeht, lässt du das sein.“ Er landete in einer Böschung, brach sich zwei Rippen und flog nie wieder. Angst vor der Höhe hat er seitdem nicht. Im Gegenteil. Er liebt es, mit dem Hubschrauber in die Luft zu gehen. Beim letzten Flug schon dachte er, dass es wirklich sein letzter ist. „Aber wenn du außen auf der Kufe stehst, ist das schon eine geile Geschichte.“
Belastung für die anderen steigt
Heute feiert Roland Haber seinen 60. Geburtstag. „Ich bin jetzt in einem Alter, wo ich sag’, eigentlich muss ich nicht mehr überall dabei sein.“ Deshalb denkt er darüber nach, die Einsatzleitung abzugeben.
Noch ist seine Entscheidung nicht gefallen. Es ist auch keine leichte, denn wenn er sich zurückzieht, steigt die Belastung für die anderen Pottensteiner Einsatzleiter.
„Kann ich das den anderen zumuten? Das hindert mich gerade“, sagt Haber. Kameradschaft wird bei der Bergwacht nämlich ganz groß geschrieben.