Seit Monaten schon plagen Meolie Jauch Rückenprobleme, die sie unter anderem jüngst die Teilnahme an der EM in Antalya kosteten. So wirklich herausgefunden, wo das Problem liegt und wie es zu beheben ist, hat noch niemand, weshalb die 16-Jährige derzeit nicht an allen Geräten turnen kann. Auch am vergangenen Wochenende turnte sie zum Bundesligaauftakt mit dem MTV Stuttgart lediglich am Stufenbarren. Immerhin: Dort kann sie weiter ihrem großen Vorbild nacheifern.
„Elisabeth Seitz war schon immer mein großes Vorbild“, sagt Meolie Jauch – und ist glücklich, dass sie mittlerweile auch mit der erfahrenen Europameisterin von 2022 zusammen trainieren darf: „Das Turnen, ihre Persönlichkeit, ihre Gelassenheit – ich kann viel von ihr lernen.“
Lernen, reifen, besser werden und sich entwickeln wollen alle, die am Freitag geehrt worden sind – trotz der bereits erzielten Erfolge. Einen Teil dieser Entwicklung hat Marie Steinhilber bereits hinter sich. Seit die 16-Jährige von ihrem Heimatort Tübingen an den Bundesstützpunkt nach Stuttgart gewechselt ist, hat sie den Schritt zur Juniorennationalspielerin geschafft. Im vergangenen Jahr gewann die Volleyballerin mit der deutschen U-17-Auswahl dann etwas überraschend EM-Bronze – weshalb sie nun als Stuttgarts Mannschaftssportlerin des Jahres ausgezeichnet wurde.
Suche nach der besten Position
„Sie hat ein gutes Gefühl für den Ball, hat athletisch noch viel Potenzial und ist sehr zielstrebig“, lobt Sebastian Schmitz seinen Schützling am Bundesstützpunkt, in dessen Drittligateam (bei den Erwachsenen) Marie Steinhilber ebenfalls schon „eine feste Größe“ sei.
Die Volleyballerin besucht wie Meolie Jauch das Wirtemberg-Gymnasium. Sie geht dort in die zehnte Klasse und streckt wie die Turnerin ihre Schulzeit ein wenig, um die Leistungssportkarriere und den Schulabschluss gut miteinander vereinbaren zu können. In sieben Trainingseinheiten pro Woche schuftet die 1,91 Meter große Schülerin für ihre Volleyball-Karriere, im kommenden Jahr soll das Pensum noch ein wenig gesteigert werden. Noch offen dagegen ist, auf welcher Position Marie Steinhilber einmal ihr sportliches Zuhause finden wird. Aktuell spielt sie im Mittelblock – ihr Potenzial lässt aber auch noch eine Umschulung zu. „Wir sind gespannt“, sagt Sebastian Schmitz, „wohin die Reise geht.“
Das gilt für Marie Steinhilber, aber ebenso für alle anderen Talente, die am Freitagabend den Saal im Stuttgarter Rathaus aus allen Nähten haben platzen lassen.