Ehemaliges A9 im Industriegebiet heißt jetzt Breakout – Umbauarbeiten dauern an Neuer Bayreuther Club öffnet im Dezember

Von Heike Fauser
Auch in der Disco gehen die Umbauarbeiten voran. Bis zur Eröffnung im Dezember muss alles fertig sein. Foto: red

Die ehemalige Diskothek A9 heißt jetzt Breakout. Wahrscheinlich im Dezember wollen die neuen Betreiber eröffnen. Doch Lieferantenprobleme bereiten den Inhabern derzeit Schwierigkeiten. Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) warnt: „Der Diskotheken-Branche geht es momentan richtig schlecht.“

 
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Das Breakout hat zwar noch nicht geöffnet, im sozialen Netzwerk Facebook gibt es aber schon eine Seite. Über 1000 Nutzer haben dort auf den „Gefällt-Mir“-Drücker geklickt. Fast täglich fragen Nutzer nach dem Eröffnungstermin. Doch Geschäftsführer Danny Schiller (35) muss sie immer wieder vertrösten. Eigentlich sollte der Club spätestens zum November öffnen. Aber jetzt wird es wohl doch Dezember. „Wir haben Probleme mit den Lieferanten“, sagt Schiller. Die bestellten Tische, Stühle und Lichter werden später geliefert als vorgesehen. Im Club selbst laufen die Umbauarbeiten weiter. „Wir sind in der Endphase“, sagt Schiller. „Vieles steht, aber es ist noch nicht so, dass wir aufmachen könnten.“

In der Szene heißt es, der Club könne nicht eher öffnen, weil es Ärger mit dem Brandschutz gebe. „Alles Quatsch“, sagt Makler Tim Deyerling. „Sobald die Umbauarbeiten fertig sind, wird der Brandschutz geprüft.“ Die Eröffnung werde daran nicht scheitern, so Deyerling.

Breakout in Bayreuth soll ab 18 Jahren sein

Im oberbayerischen Schweitenkirchen ist Schiller Mit-Gesellschafter einer Großraumdiskothek. Auch die heißt: Breakout. Das Konzept des Clubs ist auf 16-Jährige ausgelegt. Mottopartys und Getränke ab 1 Euro locken die Besucher in den Club. Das Breakout in Bayreuth soll die Generation ab 18 Jahren ansprechen. Schiller will seinen Gästen viel Musik bieten, Lasershows und ein schönes Ambiente. Mehr will er zum Konzept noch nicht sagen. Auch über Zahlen möchte er nicht sprechen. 

Wer heute in der Branche überleben will, braucht „extrem gute Ideen“, sagt Frank-Ulrich John, Pressesprecher bei der Dehoga in München. Ähnlich sieht das auch der Bayreuther Veranstalter Michael Härtel. In den Jahren 2000 bis 2004 hat er im damaligen A9 Samstags-Partys veranstaltet. 1400 Quadratmeter hatte er zur Verfügung. Fast jedes Wochenende war das Haus voll. Die Kasse klingelte. Um finanziell über die Runden zu kommen, braucht es pro Öffnungstag im Schnitt gut 2000 Besucher, sagt Härtel. "Sonst kannst du die Disco gar nicht halten." Aber Härtel weiß auch: "Die guten A9-Zeiten sind vorbei." Die Leute sollten aufhören, Vergleiche zu ziehen. "Sonst hat der neue Betreiber gar keine Chance."

Bayreuther Wirte sehen in neuer Disco keine Konkurrenz

In Bayreuth wissen die Bar- und Clubbesitzer längst über das Breakout Bescheid. Angst haben sie aber nicht. „Für uns wird die Disco keine Konkurrenz“, sagt Dorian Frühwirth, Geschäftsführer der Bayreuther Diskothek Wunderbar. Seine Disco liegt direkt im Zentrum. Wenn es gut läuft, zählt er an einem Samstag etwa 250 Besucher. Dass ihm die Gäste auf Dauer wegbleiben, wenn im Industriegebiet das Breakout öffnet, bezweifelt er: „Bestimmt wird die neue Disco am Anfang für unsere Stammbesucher interessant sein.“ Finanzielle Einbußen befürchte er aber nicht. ´

Ähnlich denkt auch Ralph Neidhardt, Inhaber vom Tanzlokal Koko in Bayreuth. Wenn auch mit einem Unterschied: „Die Gäste, die zu uns kommen, würden allein schon wegen der Musikrichtung dort gar nicht hingehen.“ Außerdem liege die Disco viel zu weit außerhalb. Dennoch: „Mutig“ seien die neuen Betreiber schon, meint Neidhardt.

Discobranche hat es schwer

Wer heute im ländlichen Raum eine Disco betreiben wolle, habe es besonders schwer, sagt Ulrich Korb, Geschäftsführer im Fachbereich Gastronomie bei der Dehoga in Bayern. Selbst in den Großstädten sind viele Clubs nicht ausgelastet: „Die Nachfrage nach Diskotheken ist in den letzten Jahren sehr stark zurückgegangen“, sagt der Experte. Die Gründe dafür sind verschieden. Um für das Publikum weiterhin attraktiv zu bleiben, müssten Disco-Betreiber schnell auf Trends reagieren. Hinzu kommen laut Kolb Probleme mit dem Nichtraucherschutzgesetz, Lärmbelästigung und steigende Gema-Gebühren. Auch das Ausgehverhalten habe sich stark verändert. „Früher gingen die jungen Leute gegen 22 Uhr in die Disco, heute wird es immer später.“ Das merkt auch Wunderbar-Geschäftsführer Frühwirth: „Heute muss man zusehen, dass die Leute noch um halb eins kommen.“

Die Probleme kennt auch Schiller. Er sagt, man müsse dagegen ankämpfen. „Ich sehe das als Herausforderung.“ Zur Eröffnungsfeier im Dezember will der Geschäftsführer richtig groß auffahren. „Das wird etwas sein, was es in Bayreuth noch nie gegeben hat.“ Was es ist, will er nicht verraten. Aber: Die DJs fürs nächste Jahr hat er schon gebucht.

Foto: Breakout

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