EHC vor drei Spielen in drei Tagen

Viel DEL-Erfahrung bringt Ivan Ciernik (rechts) mit nach Crimmitschau. Unser Bild zeigt ihn im Trikot der Augsburger Panther, für die er in den letzten drei Spielzeiten aktiv war. Seit 2004 spielte der Deutsch-Slowake zudem für Wolfsburg, Köln und Hannover in der höchsten deutschen Spielklasse. In insgesamt 517 DEL-Spielen sammelte er 219 Tore und 233 Assists. Foto: Imago Foto: red

Intensiv – dieses Wort beschreibt wohl am besten die aktuelle Phase in den Vorbereitungen des EHC Bayreuth für die kommende Saison in der DEL2. Mit der dritten sehr intensiven Trainingswoche in den Beinen reist der Aufsteiger nun ins sächsische Crimmitschau, um dort im legendären Sahnpark von Freitag bis Sonntag an einem Vierer-Turnier teilzunehmen. Mit drei Spielen in drei Tagen kann man auch dort das Programm als „intensiv“ bezeichnen.

 
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Auftaktgegner für das EHC-Team sind am Freitag um 20 Uhr die Odense Bulldogs, wobei es erstmals in der Vereinsgeschichte auf ein Team aus Dänemark trifft. Die drittgrößte Stadt des Landes mit 175 000 Einwohnern stellt in der dortigen ersten Liga seit Jahren eine der Topmannschaften. In der vergangenen Saison beendeten die Bulldogs die Punkterunde auf dem fünften Platz und schieden dann im Playoff-Viertelfinale aus. Die Importspieler im Kader bilden eine bunte Mischung, bestehend aus dem US-Amerikaner Tony Romano, dem Tschechen Tadeas Galansky, dem Schweden Robin Sterner (Großneffe des ehemaligen Bayreuther Trainers Ulf Sterner) sowie dem kanadischen Topscorer und Kapitän Dale Mitchell. Dazu kommen dänische Nationalspieler wie Abwehrchef Simon Gronvaldt. Die Nordeuropäer gehen nicht nur als Favorit ins Duell mit den Tigers, sondern auch die folgenden Spiele.

Am Samstag gegen die Gastgeber

Am Samstag (20 Uhr) kommt es zum ersten Treffen mit den Eispiraten Crimmitschau, auf die man auch in der DEL2 treffen wird. Zuletzt zogen die Gastgeber als Tabellenzehnter in die Pre-Playoffs ein und erreichten so vorzeitig den sicheren Klassenerhalt. Nach der Saison gelang es, die Verträge mit vielen wichtigen Akteuren zu verlängern und den Kader mit den Stürmern Ivan Ciernik (Augsburg/DEL) und Jason Pinizotto (Bietigheim/DEL2) noch einmal zu verstärken. Wichtigster Garant für den Erfolg war aber der kanadische Torhüter Ryan Nie, der auch weiterhin den wichtigen Rückhalt geben wird.

Den Turnierabschluss am Sonntag um 14 Uhr bildet für die Bayreuther ein Duell mit dem HC Most, der in der zweiten tschechischen Liga zu Hause ist. Hier wartet eine ziemliche Wundertüte auf den EHC, denn viele Kaderstellen sind beim Gegner noch unbesetzt. Zudem ist man in Most auf vielen Positionen abhängig vom „großen Partner“ HC Litvinov, der viele junge Spieler in Most „parkt“, damit sie dort die nächsten Entwicklungsschritte machen können.

Ausfälle zwingen Waßmillerzu Umstellungen

Das Augenmerk von Trainer Sergej Waßmiller liegt aber ohnehin wie gewohnt weniger auf den Gegnern, als auf den eigenen Aufgaben. Aufgrund des Ausfalls einiger Spieler, die verletzungsbedingt passen müssen, steht ihm allerdings nur ein recht schmaler Kader zur Verfügung. Im Sturm wird Lucas Fröhlich sicher fehlen, bei Michal Bartosch und Dominik Piskor sind Einsätze zudem ebenso unwahrscheinlich wie beim erkrankten Fedor Kolupaylo. Daher wird es zu einigen Experimenten kommen müssen, das erhoffte Einspielen des Teams muss aufgeschoben werden. Immerhin kehren Stürmer Sebastian Busch und Verteidiger Marvin Neher zurück, wobei Letzterer damit zu seinen ersten Einsätzen im Tigers-Dress kommen kann.

„In Anbetracht der Ausfälle werden wir wohl nur mit drei Reihen agieren können“, ordnet Waßmiller die Ausgangslage ein. „Bei drei Spielen in drei Tagen gegen solche starken Gegner ist das natürlich alles andere als optimal.“ Da Kooperationspartner Nürnberg Ice Tigers aufgrund des eigenen Programms inklusive Mannschaftsvorstellung am Wochenende keine Spieler abstellen kann, ist es durchaus möglich, dass wieder der eine oder andere Gastspieler bei den Tigers zum Einsatz kommt. Der lettische Verteidiger Kristers Freibergs, der zum Auftakt der Testspiele gegen Regensburg mitwirkte, ist allerdings nicht mehr in Bayreuth. Ob der EHC so kurzfristig aber fündig wird, ist völlig offen.

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