EHC: U23-Spieler springen in die Bresche

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Kam, sah und traf: Der Ravensburger Neuzugang Adam Lapsansky fügte sich am Mittwoch bei seinem Debüt für die Towerstars mit zwei Toren und einer Vorlage ausgezeichnet ein. Foto: Felix Kaestle Foto: red

Auswärts präsentierte sich der EHC Bayreuth zuletzt ins starker Form, jetzt will der DEL2-Aufsteiger zu Hause nachlegen. Allerdings wird die Aufgabe gegen die Ravensburg Towerstars (Freitag, 20 Uhr) sehr schwer. Der Gegner befindet sich im Aufwind und die Tigers müssen auf einige Spieler verzichten.

 
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Kurzfristig waren vor der Mittwochspartie in Rosenheim (5:3) Sebastian Busch und Dominik Piskor (beide krank) ausgefallen, Patrik Rypar war für Kooperationspartner EV Weiden im Einsatz. Mit diesem Trio rechnet EHC-Trainer Sergej Waßmiller auch gegen Ravensburg nicht.

Hoffnung hat er jedoch, dass die Nürnberg Ice Tigers Förderlizenzspieler Vladislav Filin abstellen. Klar ist aber bereits: Mehr als drei Sturmreihen werden die Tigers erneut nicht bilden können und in diesen müssen wieder junge Spieler ihren Mann stehen, die sonst im vierten Block weniger Eiszeit haben.

Michael Kuhn in der ersten und Lukas Fröhlich in der dritten Sturmformation machten ihre Sache jedoch in Rosenheim sehr ordentlich und verdienten sich ein Lob vom Trainer: „Die jungen Spieler springen in die Bresche, wenn sie gebraucht werden – und sind dann gleich voll da. Das ist eine unserer Stärken. Auch wenn jemand seine Reihe wechseln muss, weiß er sofort, was er zu tun hat.“

Waßmiller hofft, dass eine geschlossene Mannschaftsleistung auch für Punkte gegen Ravensburg reicht, denn aus einem macht er keinen Hehl: „Wir sind jetzt Zehnter und das wollen wir auch am Ende der Hauptrunde sein.“

Personeller Umbruch in Ravensburg

Wesentlich weiter vorne wollen die ambitionierten Towerstars landen. Nach schwachem Saisonstart haben sie sich – unter anderem mit zuletzt vier Siegen in Folge – von Platz zwölf auf Rang fünf nach vorne gearbeitet.

Für den Erfolg haben die Ravensburger auch vor einem personellem Umbruch nicht zurückgeschreckt. Bereits drei Kontingentspieler mussten gehen, zusätzlich steht der Tscheche Ivan Rachunek auf der Streichliste.

Einzig der kanadische Topscorer Mathieu Tousignant (13 Tore/24 Vorlagen) und der US-Amerikaner Brian Roloff (7/13) brachten die Leistungen, die die Ravensburger von einem Kontingentspieler erwarten.

Lapsansky mit Traumdebüt

Dieses Prädikat könnte auch auf den gerade erst verpflichteten Adam Lapsansky zutreffen. Der wuchtige Slowake mit eingebauter Torgarantie trainierte vor der Mittwochspartie nur einmal mit seinem neuen Team, erzielte beim 6:3-Heimsieg gegen Freiburg aber gleich per Doppelschlag den 2:2-Ausgleich und bereitete den Treffer zum 5:3 vor.

Auch die während der Saison nachverpflichteten und DEL-erfahrenen Jonas Schlenker (von den Schwenninger Wild Wings) und Norman Hauner (Krefeld Pinguine) erwiesen sich sofort als Verstärkung.

Neuer Trainer bringt neuen Schwung

Den größten Anteil am Aufschwung der Towerstars hat aber der neue Trainer Toni Krinner. Im November verpflichtet, holte er seitdem elf Siege in 17 Spielen und dabei 37 von 51 möglichen Punkten.

Krinner – sein Vertrag wurde am Mittwoch vorzeitig um zwei Spielzeiten verlängert – setzt konsequent auf vier Blöcke, die auch regelmäßig auf dem Eis stehen. Dabei kann er gerade im Sturm auf viel Qualität zurückgreifen. So spielen etwa die drei Topscorer Tousignant sowie Adriano (16/10) und Fabio (5/19) Carciola in einer Reihe. Zusammen schossen sie 34 der bisherigen 100 Ravensburger Treffer – das zeigt aber auch, dass von den weiteren Blöcken ebenfalls viel Gefahr ausgeht. Und gegen Bayreuth können die Ravensburger mit Ausnahme des langzeitverletzten Daniel Pfaffengut wohl den kompletten Kader aufbieten.

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