EHC-Teammanger: Halbfinale ist drin

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Dietmar Habnitt gibt die Richtung vor: Der EHC-Teammanager traut seiner Mannschaft den Einzug ins Halbfinale zu. Foto: Peter Kolb Foto: red

Der EHC Bayreuth hat in den Ausscheidungsplayoffs der Oberliga Süd überzeugt, mit 3:0-Siegen (5:1, 8:2, 4:3 nach Penaltyschießen) fegte er den Deggendorfer SC vom Eis. Eine Dominanz, die auch Tigers-Teammanager Dietmar Habnitt überraschte. Nicht nur deshalb rechnet er seiner Mannschaft auch im Viertelfinale gute Chancen aus. Zudem bastelt er bereits am Kader für die kommende Saison.

 
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Der EHC gehört zu den besten acht Oberligsten in Deutschland – wie hört sich das für Sie an?
Dietmar Habnitt: Das hört sich natürlich sehr gut an. Es ist vor allem eine Bestätigung für unseren seit sechs oder sieben Jahren eingeschlagenen Weg. Seit Bayernliga-Zeiten haben wir die Mannschaft kontinuierlich aufgebaut, jetzt bekommen wir den Lohn dafür. Das haben sich Mannschaft, Trainer, Verein und die Fans auch verdient. Aber ich muss auch sagen: Noch besser würde es sich anhören, dass der EHC zu den Top vier der Oberligisten gehört.

Dann ist das Halbfinale das Ziel?
Habnitt: Von mir muss im Viertelfinale nicht Schluss sein. Jetzt geht es ja gegen einen Nord-Verein und viele sagen, der Norden ist schlechter als der Süden. Das stimmt natürlich, wenn man sich die Leistungsdichte anschaut. Ab Platz zehn haben die Nord-Teams wohl nur noch Bayernliga-Format. Aber die Mannschaften in der oberen Tabellenhälfte sind schon stark. Insbesondere gilt das für die Füchse Duisburg und die Tilburg Trappers. Allgemein kann ich die Nord-Teams nur schwer einschätzen. Aber ich denke, dass der EHC schon das Zeug dazu hat, sich im Viertelfinale durchzusetzen.

Zum Duell mit Tilburg und Duisburg kommt es im Viertelfinale nicht. Auf welche Mannschaft würden Sie am liebsten treffen?
Habnitt: Die Hannover Indians sind ja schon weiter. Das ist sicherlich ein attraktiver Gegner, auch weil er viele Fans hat, die reiselustig sind. Und eine Auswärtspartie im Eisstadion am Pferdeturm ist für jeden Spieler etwas Besonders. Die Indians haben im Schnitt fast 2800 Zuschauer, da ist immer eine tolle Stimmung. Aber Hannover ist wohl nach Duisburg und Tilburg auch der schwerste Gegner, deswegen hätte ich auch nichts dagegen, wenn es der MEC Halle oder ein anderes Nord-Team wird.

Zurück zur letzten Playoff-Runde. Haben Sie gegen den Deggendorfer SC ein klares 3:0 erwartet?
Habnitt: Ich habe es mir nur erhofft. Wir konnten Kräfte sparen, können jetzt unsere Wehwehchen auskurieren und uns auf den nächsten Gegner vorbereiten. Aber dass die ersten beiden Spiele so deutlich an uns gingen, hätte ich nie gedacht. Ich habe eher so enge Spiele wie das letzte, das ins Penaltyschießen ging, erwartet. Doch es besteht kein Zweifel: Wir haben uns völlig verdient durchgesetzt.

Waren die Spiele eine Demonstration Bayreuther Stärke oder der Deggendorfer Schwäche geschuldet?
Habnitt: Die Wahrheit liegt wohl irgendwo in der Mitte. Wir haben in den ersten beiden Spielen sehr schnell und sehr aggressiv gespielt. Zudem waren wir läuferisch sehr stark und haben unsere Torchancen gut genutzt. Das war dann im dritten Spiel nicht mehr der Fall. Auch, weil die Deggendorfer da so aufgetreten sind, wie wir sie in der ganzen Serie erwartet hätten.

Was waren die positiven Aspekte der Serie gegen den DSC?
Habnitt: Wichtig war, dass Torhüter Julian Bädermann seine Verletzung überstanden und gute Leistungen gebracht hat. Positiv war auch, dass viele Stürmer getroffen haben. Die Treffer waren schön über das ganze Team verteilt. Auch in der Defensive standen wir sehr ordentlich und haben insgesamt nur 18 Strafminuten bekommen. Vor allem haben wir unsere blöden Fouls in der Offensive oder im Mitteldrittel weggelassen. Auf der anderen Seite haben wir den Gegner gezwungen zu foulen und durch unser Tempo viele Strafzeiten rausgeholt.

Und die negativen Aspekte?
Habnitt: Natürlich die Verletzung von Michal Bartosch, sein Ausfall tut richtig weh. Zudem haben wir den Gegner wohl im dritten Spiel auch etwas unterschätzt, aber es ist mit dem Penaltysieg noch gut für uns ausgegangen.

Die Playoffs stehen im Vordergrund, doch im Hintergrund arbeiten Sie schon am Team für die nächste Saison. Topspieler wie Bartosch und Kolupaylo haben schon verlängert, bleiben auch weitere Leistungsträger?
Habnitt: Unser Ziel ist es, dass wir jeden unserer Leistungsträger halten. Wir haben schon mit mehreren Spielern gesprochen und ihre Signale sind sehr positiv.

Auch der Vertrag des Trainers läuft aus. Welche Signale sendet Sergej Waßmiller?
Habnitt: Von Vereinsseite wollen wir, dass Sergej auch in der kommenden Saison Trainer des EHC ist. Ich habe mit ihm auch schon gesprochen und er wird definitiv mit uns verhandeln. Aber er hat sich auch klar positioniert, dass er das erst nach der Saison tun wird. Jetzt zählen die Playoffs, und danach wird sich Sergej Gedanken über seine Zukunft machen.

Die Kaderplanungen laufen. Macht es ihnen dabei Sorgen, dass sich bislang noch kein Kandidat in Position gebracht hat, der die ab Mai verwaiste Position des EHC-Vorsitzenden übernimmt?
Habnitt: Nein, überhaupt nicht. Ich arbeite aktuell als Teammanager sehr gut mit dem jetzigen Vorsitzenden Matthias Wendel zusammen. Alle Entscheidungen sind mit Matthias Wendel abgesprochen, er trägt sie alle mit. Und das wird auch bis zu den Neuwahlen so bleiben. Es hat also momentan keine Auswirkung, dass es nach dem angekündigten Rückzug von Matthias Wendel noch keinen neuen Kandidaten für das Amt des Vorsitzenden gibt. Ich bin selbst gespannt, was sich dann auf der Hauptversammlung im Mai tun wird.

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