EHC-Chef: Keine namhaften Neuzugänge

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Bleibt Torwart Tomas Vosvrda (links) der namhafteste Neuzugang des EHC Bayreuth? Der Spieleretat lässt zumindest keine großen Sprünge zu. Foto: imago Foto: red

Bei der Hauptversammlung des EHC Bayreuth gab Vorsitzender Matthias Wendel einen Einblick in den Vereinshaushalt. Der Personaletat für die erste Mannschaft ist mit einer Steigerung von 130.000 Euro eher knapp gehalten, wenn man bedenkt, dass für den DEL2-Aufstieg 650.000 Euro zusätzlich generiert wurden. Das weiß auch Wendel und erklärt seine Entscheidung.

 
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650 000 Euro Mehreinnahmen, 130.000 davon Personalkosten für das DEL2-Team, bleiben 520.000 übrig. Wohin fließt dieses Geld?
Matthias Wendel: Die Personalkosten und 180.000 als Gewinn eingeplante Euro sind die beiden Hauptfaktoren. Dann fallen noch Kosten für die Personalie Sebastian Wolsch, einen möglichen Geschäftsführer, einen Jugendkoordinator und andere Sachen an.

Lassen Sie uns weiter rechnen. Veranschlagen wir für Wolsch, Geschäftsführer und Jugendkoordinator hoch angesetzte 200.000 Euro, dann bleiben noch 150.000 Euro übrig.
Wendel: Richtig. Geld, das eingeplant ist für höhere Reisekosten, höhere Abgaben an den Verband und steigende Schiedsrichterkosten. Allein die Abgaben an DEB und DEL2-Spielbetriebsgesellschaft machen im Vergleich zur Vorsaison 55.000 Euro mehr aus. Auch die Ausrüstungskosten steigen, da der Kader größer wird.

Also wird bis auf die Gewinnveranschlagung kein weiteres Geld zurückgehalten?
Wendel: Genau, der Rest geht in den laufenden Betrieb des Vereins. Die 180.000 Euro Gewinnplanung sind gleichzeitig ein Puffer. Bei einer Verletzungsmisere, Einbruch der Zuschauerzahlen oder sonstigen Problemen haben wir noch einen gewissen Spielraum. Ohne diesen Puffer hätten wir die Bewerbungsunterlagen für die DEL2 nicht eingereicht.

130 000 Euro mehr für den Kader – ist das genug, um sich adäquat für die DEL2 verstärken zu können?
Wendel: Ja, denn es sind ja auch Spieler weggefallen, deren Gehälter jetzt reinvestiert werden können.

Aber der Kader muss auch vergrößert werden. Mit drei Blöcken wie in der Oberliga kommt man in der DEL2 nicht weit. Fünf bis sieben Spieler mehr sollten es schon sein, dabei sind zwei zusätzliche Kontingentspieler einzuplanen. Da kann es bei diesem Spieleretat schon eng werden.
Wendel: Unser Sportlicher Leiter weiß, dass der Etat knapp bemessen ist. Aber die gleiche Situation hatten wir auch in der Vorsaison. Damals war es erfolgreich, auf junge Spieler zu setzen.

Das heißt: Namhafte Neuzugänge wird man im Kader des EHC in der kommenden Saison vergeblich suchen?
Wendel: Davon ist auszugehen.

Werden das die Fans akzeptieren, die solche Spieler sehen wollen und auch mehr Eintritt zahlen müssen?
Wendel: Ich glaube schon. Wir haben klar kommuniziert, dass wir in unserem engen finanziellen Rahmen um nichts anderes als gegen den Abstieg spielen werden. Wir können eben zwei Stars kaufen oder vergrößern unseren Kader mit Bedacht.

Sie haben auch gesagt, dass der vierte Kontingentspieler erst im Lauf der Saison zum Kader stoßen wird.
Wendel: Die Sportliche Leitung kann das zur Verfügung stehende Geld auch gleich in einen vierten Ausländer investieren, sie kann den Kader aber auch anders aufbauen. Das liegt ganz in ihrer Hand. Momentan arbeiten wir darauf hin, dass wir durch weitere Sponsorenleistungen unseren Kader im Oktober nochmals ergänzen können.

Ist das ein Wettbewerbsnachteil?
Wendel: Wenn es einer ist, dann muss ihn das Team wettmachen. Die finanziellen Voraussetzungen sind eben maßgebend. Wir werden erst weiteres Geld in den Kader stecken, wenn wir es generiert haben. Das kann im August oder Oktober sein. Aber es kann auch passieren, dass keine weiteren finanziellen Mittel zur Verfügung stehen.

Mehr zur Hauptversammlung des EHC Bayreuth lesen Sie hier.

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