Edeka-Neubau wird die Ortsmitte verändern

Von Moritz Kircher
19.04.2018, Eckersdorf, Edeka, Foto: Andreas Harbach Foto: red

Einstimmig hat der Eckersdorfer Gemeinderat einem Bebauungsplan zugestimmt, damit Edeka seinen Markt in der Ortsmitte neu erreichten kann. Dem ging aber eine Diskussion voraus, in der die Befürchtung laut wurde, die Supermarktkette könnte einen hässlichen Zweckbau in die Ortsmitte knallen. Edeka sagt auf Kurier-Anfrage, dass der Millionen Euro teure Neubau mit dem alten optisch nicht zu vergleichen sei.

 
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„Ich habe den Eindruck, das wird eine Industriehalle, die man uns da hinstellt“, sagte Wolfgang Haida (SPD). Bürgermeisterin Sybille Pichl teilt die Bedenken, sieht es aber nicht ganz so dramatisch. „Es wird sicherlich ein Zweckbau werden“, sagte sie. „Aber Edeka ist sicherlich auch daran gelegen, dass es gefällig wird.“ Haida mahnte, die Gemeinde solle unbedingt Einfluss auf die Gestaltung des Neubaus nehmen, ebenso wie auf die Ausrichtung des Gebäudes auf dem Grundstück.

2015 fiel die radikale Entscheidung: Abriss und Neubau

Der Edeka-Markt ist in Eckersdorf schon seit Jahren ein Thema. Schon im Oktober 2013 hatte der Kurier darüber berichtet, dass das Unternehmen seinen Markt im Ort deutlich vergrößern will. Von einer Erweiterung um rund die Hälfte auf 1200 Quadratmeter war damals die Rede. Eine Zahl, die jetzt wohl auch schon wieder überholt ist. Und damals hieß es, mit dem Umbau soll es 2015 losgehen. Doch dann mussten erst einmal die Eigentumsverhältnisse geklärt werden, und Edeka kaufte das Einkaufszentrum, in dem sich der Markt befindet. Dann fiel die radikale Entscheidung: Abriss und Neubau.

Aber es wird wohl auch noch ein paar Monate bei lang bei Gesprächen und Vorplanungen bleiben. Auf Kurier-Anfrage teilt die Pressestelle von Edeka mit, man gehe davon aus, dass bis Ende diesen Jahres Baurecht geschaffen werden könne. Erst danach wird sich an der prominenten Lage in der Ortsmitte von Eckersdorf, direkt an der Bundesstraße, sichtbar etwas tun.

Edeka will auf 1500 Quadratmeter wachsen

Die Bedenken des Gemeinderates will man bei der Supermarktkette offenbar zerstreuen. „Wir planen einen zeitgemäßen Markt mit ansprechender Architektur“, lässt das Unternehmen wissen. Aber dass es anders werden wird als bisher, daran lässt man bei Edeka auch keinen Zweifel. Der neue Markt werde „mit dem alten Bestand überhaupt nicht mehr zu vergleichen sein“. Im Gemeinderat und in der Eckersdorfer Bevölkerung wird man sich also damit anfreunden müssen, dass sich das Ortsbild im Zentrum verändern wird.

Nicht nur äußerlich soll sich der neue vom alten Markt deutlich unterscheiden. Auch drinnen tut sich was. So will Edeka die Verkaufsfläche von derzeit 900 auf dann 1500 Quadratmeter vergrößern. Was während der Bauphase sein wird, ist derweil noch nicht klar. Der alte Markt wird abgerissen und das Gebäude komplett neu gebaut. Über eine Ersatzlösung für einen Weiterbetrieb während der Bauphase sei „noch keine Entscheidung getroffen worden“, teilt Edeka mit.

Bis zu fünf Millionen Euro für den Neubau

Das wird auch mit den Mietern zu klären sein, die aktuell mit im Gebäude sind und - geht es nach Edeka - auch im neuen Haus bleiben sollen. „Wir sind in Gesprächen mit allen derzeit vorhandenen Mietern“, heißt es seitens der Pressestelle. Vier bis fünf Millionen Euro will Edeka in den Neubau an der Bamberger Straße stecken. 

„Ich bin froh, dass Edeka bleibt“, sagte Claus-Dieter Vogel (CSU) in der vergangenen Gemeinderatssitzung. Aber auch er sieht noch Redebedarf mit dem Unternehmen, was die Optik des Marktes angeht. „Ich bin da ganz beim Wolfgang“, schloss er sich der Befürchtung des SPD-Mannes Haida an.

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