Eckersdorf Jugendrat bohrt dicke Bretter

Vereidigung der Jugendräte. Foto: ub/Gemeinde

In Eckersdorf macht sich der neue Jugendrat an die Arbeit. Die Liste der Wünsche ist lang.

 
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Der Sozialausschuss des Gemeinderats tagte am Mittwoch erstmals zusammen mit dem neuen Jugendrat. Zu Beginn der Sitzung stand die Vereidigung der gewählten Jugendlichen. Dem Jugendrat gehören Ida Maisel, Melina Gehring, Emilia Dannhorn sowie Samuel Fraunholz, Luis Wölfel, Joshua Pensky, Hannes Maisel, Maximilian Heinlein und Eric Hammon an. Das neue Gremium hatten die Kinder und Jugendlichen aus dem Ort Mitte Oktober des vergangenen Jahres gewählt.

Ihre Aufgabe ist es nun, sich mit den Ergebnissen der Zukunftswerkstatt zu befassen. Die hatte Anfang März stattgefunden. Damals hatten 115 Heranwachsende aus der Gemeinde sehr viele Anregungen, Wünsche und Ideen geäußert.

Problem Vandalismus am Basketballkorb

Gleich zwei dicke Bretter gab es für die Neulinge am Mittwoch zu bohren. Zunächst stand eine Entscheidung über den Verbleib des Basketballkorbes hinter der Schule an. Der Platz hat sich zum Treffpunkt der Jugendlichen entwickelt. Leider mit der Folge, dass dort Müll und Scherben zurückbleiben, die keiner will. Das größere Ärgernis ist jedoch der andauernde Vandalismus.

In der munteren Beratung verständigten sich die Mitglieder des Sozialausschusses und die Jugendräte darauf, dass der Basketballkorb zunächst an Ort und Stelle bleibt. Auf Vorschlag von Bürgermeisterin Sybille Pichl wird eine Video-Überwachung ausprobiert. Die Jugendräte wollen auf ihre Altersgenossen einwirken, um den Vandalismus zu stoppen. Zugleich wollen sie für Ordnung in dem Bereich sorgen.

Das zweite Thema reicht weit in die Zukunft. Dem Wunsch vieler Jugendlicher nach einem Treffpunkt will die Gemeinde offenbar entgegenkommen. Die Frage ist nur wie. Bürgermeisterin Pichl brachte den früheren Gasthof Goldener Pfau ins Gespräch, der mit Hilfe von Zuschüssen aus dem Konzept für die Ortsentwicklung, Isek, zum Jugendtreff hergerichtet werden könnte. Doch dafür brauche es ein Konzept.

Ein Konzept für den Jugendtreff muss jetzt her

Gemeinderat Karl Pensky warf ein, es gebe doch den Jugendrat, der sich Gedanken machen könnte, wie alles zu organisieren sei. Ein Konzept wäre schon die halbe Miete. Nach kurzer Diskussion waren die Jugendräte auch dazu bereit. Die Gemeinde prüft nun den rechtlichen Rahmen des Vorhabens.

Viel Zeit nahm am Mittwoch die Wunschliste aus der Zukunftswerkstatt in Anspruch.

Dazu legte Bürgermeisterin Pichl zunächst die Bedingungen für die Kommunalpolitik im Ort dar. Jeder Beschluss koste Geld und deshalb müssten sich auch die Jugendräte gut überlegen, wofür die Gemeinde Geld ausgeben soll.

Die Gemeinde werde auch nicht in der Lage sein, ein Kino oder beispielsweise ein Fitness-Center zu betreiben. Für viele Wünsche müsse auch erst ein Investor gefunden werden.

Kino-Abende realistisch

Nach der Diskussion mit den Jugendräten schienen dann mit Kino-Abenden, ein Skaterpark, die Funarena und nach Ansicht von Gemeinderat Wolfgang Schill auch ein Badestrand realistisch zu sein. Angeregt durch den Wunsch einer Badegelegenheit brachte Schill den Herzogweiher im Schlosspark ins Gespräch. Dort könne ein Strand für die Jugendlichen angelegt werden. Darüber wird die Bürgermeisterin nun mit der Schlösserverwaltung reden.

Noch eine Randnotiz, die schmunzeln lässt: Weil es bald 20 Uhr und die Frage des erlaubten Ausgangs bei einigen Jugendräten ungeklärt war, brach Sybille Pichl die Sitzung aus Gründen der Fürsorge ab.

Die Beratung über die Wunschliste wird aber fortgesetzt.

Jugendräte

Es geht um Mitsprache:
Der Kreisjugendring hat 2017 eine Reihe von Veranstaltungen initiiert, um den Jugendlichen zu mehr Mitsprache zu verhelfen. In den bislang 13 Zukunftswerkstätten trugen die Heranwachsenden ihre Wünsche und Vorstellungen vor. Damit befassen sich anschließend die Stadt- und Gemeinderäte. Idealerweise verständigen sich die jungen Leute darauf, einen Jugendrat im Ort zu bilden und wählen aus ihrer Mitte die Vertreter für das Gremium. Derartige Vertretungen gab es schon in Waischenfeld und Hollfeld. In Bischofsgrün bildete sich im vergangenen Herbst ein Jugendbeirat. In Bad Berneck wird der Kreisjugendring die jungen Leute demnächst zur Zukunftswerkstatt einladen.

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