Unbequem ist die Stadthalle freilich auch in baulicher Hinsicht. Sie muss 48 Jahre nach ihrer Einweihung dringend saniert werden, 2015 soll es los gehen, noch vor Ende des Jahres werden die Ergebnisse eines Architektenwettbewerbes erwartet. Doch schon jetzt steht fest, dass die Denkmalschutzauflagen den Spielraum der Architekten massiv verringern.
Die Holzverkleidung des Großen Hauses müsse bleiben, auch die Ränge, und der Lüster im Foyer wird den Stadthallengästen auch weiterhin Licht spenden, sagt Holger Leverentz von Hochbauamt, der im Zusammenhang mit der Stadthalle gerne von einem Spagat spricht. Der Teppichboden im Foyer (Braun und grün gemustert) dürfte eine Generalsanierung nicht überstehen, auch die Bar – dunkelbraunes Holz, an der Rückwand Delfter Kacheln als Stilbruch – wird vermutlich ein neues Aussehen bekommen. „So wie das jetzt ist, taugt das nicht mehr für die Gastronomie.“ Und die nicht gerade festsaalmäßige Deckenbeleuchtung des Großen Hauses? „Da kann man viel mit LED-Licht machen.“
Viel hängt davon ab, wie viel Geld die Stadt investieren will, um ihre Stadthalle zu einem Multifunktionskulturkongresstourismus-Zentrum umzubauen: Zehn Millionen, zwanzig gar? Auch das gehört zu den unbequemen Eigenschaften eines Großdenkmals mit so viel Geschichte: Wenn da die Handwerker anrücken, wird’s richtig teuer.
Foto: Harbach