Druckdamm aus Beton Sanierungsarbeiten am Erweinstollen

Von Klaus Trenz
Die Sanierungsarbeiten am Erweinstollen gehen voran. In zwei Wochen soll der Schaustollen im vorderen Bereich trockengelegt sein. Foto: Klaus Trenz Quelle: Unbekannt

PEGNITZ. Am Industriedenkmal Erweinstollen in Pegnitz gehen die Sanierungsarbeiten voran. Wenn nichts Unvorhergesehenes dazwischenkomme, so Robin Hoffmann vom Bergamt Nordbayern in Bayreuth, sollte der Schaustollen in rund zwei Wochen in seinem vorderen Bereich wieder trockengelegt sein.

 
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„Unser Ziel ist es, die geordnete Grubenwasserableitung wieder herzustellen“, erklärt Hoffmann. Um das zu erreichen, baut man einen massiven und großen Druckdamm aus Beton ein, der den Querschnitt des Stollens auf einer Länge von fünf Metern ausfüllt.

Er soll nicht nur das zurzeit ganz seichte – im Übrigen glasklare – Wasser abfangen, sondern auch zum Beispiel bei starkem Regen größere Mengen Wasser auffangen und kontrolliert ableiten.

Wasser wird in Kanal geleitet

Der damalige Bergbautreibende, vertreten durch die beauftragten Fachplaner, geht also auf Nummer sicher. Die erste Lage des Damms, durch den Leitungen verlegt wurden, sei bereits gegossen, sagt Hoffmann. Mehr als die Hälfte der Stollenhöhe sei schon betoniert. Das abgefangene Wasser wird in die Kanalisation eingeleitet.

Die Leitungen seien so gelegt, dass sie einem Röhrensiphon unter dem Waschbecken im Bad gleichen. Das soll bewirken, dass auch das Kohlendioxid, das einem Grubenfeld und auch beim Erweinstollen entweicht, zurückgehalten und nicht gefährlich wird. Wie bei einem Siphon steht in den Biegungen der Leitungen immer Wasser, welches das Sauerstoff verdrängende Kohlendioxid nicht durchdringen kann.

Bisheriger Abfluss ist dicht

Anfang des vergangenen Jahres stand in dem sonst trockenen Stolleneingang plötzlich das Wasser bis zu zehn Zentimetern hoch. Über Jahrzehnte hinweg war es im tieferliegenden Südteil des Bergwerks natürlich versickert. Der Bergknappenverein, der den Stollen mit Exponaten aus dem Bergbau bestückt, konnte keine Führungen mehr durchführen. Man stand vor einem Rätsel, woher auf einmal das Wasser kam. Die Bergbau Goslar GmbH als Eigentümer des Bergwerks gab zunächst Nachforschungen durch eine Spezialfirma aus der Bergbaubranche in Auftrag. Der Rechtsnachfolger des Pegnitzer Bergwerks geht davon aus, dass Veränderungen im Grubengebäude die Ursache für den veränderten Ausfluss des Wassers verantwortlich seien. Das habe wohl dazu geführt, dass sich das Grubenwasser aufstaut und über den Erweinstollen verstärkt ausläuft: Das Wasser hat sich schließlich einen neuen Weg gesucht, weil der bisherige Abfluss offenbar dicht ist.

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