Dramatischer Rettungsversuch Biber hängt im Düker fest

Von Wolfgang Karl

PEGNITZ. Im Mühlbach-Düker sitzt am Freitagabend ein Biber fest. Doch auch 16 Feuerwehrleute können den Nager nicht dingfest machen: Nach mehreren erfolglosen Versuchen müssen die Rettungskräfte die Aktion abbrechen.

 
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So einen großen Biber hätten sie noch nicht gesehen, meinen einige der Feuerwehrleute: „Ein ganz schöner Oschi ist das.“ Der „Oschi“ sitzt im Mühlbach-Düker an der Schlossstraße und kommt nicht mehr raus, Polizisten alarmieren schließlich die Feuerwehr, die mit drei Einsatzwagen und 16 Mann anrückt, um den Biber zu retten.

Versuch mit dem Fischernetz

Doch Versuch nach Versuch schlägt fehl: Mit einem Fischernetz versuchen die Feuerwehrler zuerst, ihn aus dem schlossseitigen Teil des Dükers zu heben, ihre Kameraden auf der anderen Seite machen Lärm, um ihn dorthin zu treiben. Beim zweiten Versuch mit dem Netz beschweren sie die eine Seite mit Metallringen, damit es auf den Grund sinken kann.

Stark gezappelt

Und wirklich scheint der Rettungsversuch zu glücken: Der Biber ist im Netz, zappelt jedoch so stark, dass er auf der anderen Seite wieder rausrutscht.

Eine ganze Weile passiert gar nichts: Der geschockte Biber versteckt sich im Kanal zwischen den beiden Kaminen des Dükers, bevor er sich auf der Innenstadtseite wieder aus seinem Versteck wagt. Dort wird gerade gebaut, eine neue Betonverschalung ist erst an diesem Tag angebracht worden. Denn der Düker war auf Grund eines Risses trockengefallen, weswegen der Biber auf keiner der Seiten einfach rausschwimmen konnte. Zweiter Bürgermeister Wolfgang Nierhoff war erst anderthalb Stunden zuvor von den Bauarbeitern über die neue Verschalung informiert worden. Ein Glück, wie sich herausstellt: Er konnte gerade noch verhindern, dass die Feuerwehr den Düker leer pumpt, denn das hätte vermutlich die Verschalung einstürzen lassen. Einsatzleiter Jürgen Fritsch: „Wir versuchen das jetzt noch mit einem Kescher, wenn das nicht klappt werden wir mit einer schräg gestellten Bohle eine Fluchtmöglichkeit bauen.“ Beim Versuch, den Biber mit dem Kescher zu fangen, bricht jedoch das Netz ab und auch ein letzter Versuch mit Netz bleibt erfolglos.

Letzte Lösung Bohle

Am Ende bleibt den Einsatzkräften nur die Lösung mit der Bohle – und die Hoffnung, dass der erschöpft wirkende Nager den Ausweg nutzt: Denn noch während sie versuchen, eine Treppe für den Biber zu bauen, kommt ein Mitarbeiter der Baufirma und weist deutlich und lautstark darauf hin, dass „zehn Tonnen Druck auf der Verschalung lasten“.

Eine Gefahr für die Einsatzkräfte, denen spätestens nach dieser Nachricht nur noch der Rückzug bleibt.

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