Dorfschulmuseum Lesen, Schreiben, Rohrstock

Günter Wild war in jungen Jahren selbst noch Dorfschulmeister. Wenn er für die Besucher in der alten Ködnitzer Schule Unterricht hält, werden alte Zeiten wieder lebendig. Foto: Stefan Linß

In den Dorfschulen von früher ging es anders zu als heute. In einer kleinen oberfränkischen Gemeinde kann man das noch selbst erleben. Möglich macht das Günter Wild. Er hat einst selbst noch als Dorfschulmeister gearbeitet.

 
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Das Dorfschulmuseum in Ködnitz: Eine steile Treppe führt hinauf zum „Schulsaal“. Pulte sind dort aufgereiht. Vorne sind sie niedriger, hinten höher. An den Seiten hängen die Ranzen aus Leder, Lesebücher liegen auf den Tischen bereit. Man sieht, dass alles in diesem Raum schon viele Jahre auf dem Buckel hat.

Vorne, am Pult, steht Günter Wild. „Guten Morgen, Herr Lehrer“, schallt es aus allen Kehlen. Der heute 82-Jährige führt eine Besuchergruppe durchs Dorfschulmuseum im oberfränkischen Ködnitz. Erinnerungen werden wach, als „Herr Lehrer“ das Wort ergreift, Aufgaben verteilt, Stoff abfragt. Wer schwätzt, wird höflich, aber deutlich zurechtgewiesen. Wenn dann keine Ruhe ist, holt Wild den Rohrstock heraus, der auf dem Lehrertisch bereit liegt. Natürlich wird heute damit kein Hieb mehr ausgeteilt. Denn dieser Unterricht ist nicht echt und körperliche Züchtigung in der Schule längst verboten.

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