Nicht jeder Beschluss kann in ein Gesetz münden
Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) versicherte vor den Delegierten: «Beschlüsse des Bundesparteitags werden natürlich in der Bundestagsfraktion ernst genommen.» Die Union im Bund habe aber immer einen Koalitionspartner, mit dem sie über Beschlüsse sprechen müsse. Die Delegierten müssten Verständnis dafür haben, dass ein Parteitagsbeschluss nicht gleich Gesetzestext werden könne. Etwas anderes sei, Beschlüsse in einem Wahlprogramm zu verdeutlichen.
CDU-Vize Thomas Strobl sagte der dpa: «Ist doch in Ordnung, wenn die CDU eine klare Position hat. Sie ist nur mit keiner anderen demokratischen Partei umsetzbar.»
Innenminister Thomas de Maizière (CDU) hatte in der Debatte noch gemahnt, es sei nicht schön, einen Kompromiss wieder zu kippen. Er kenne auch keinen möglichen Koalitionspartner, mit dem die CDU das Votum gegen die doppelte Staatsbürgerschaft durchsetzen könnte. Außerdem werde den betroffenen jungen Menschen vor den Kopf gestoßen. Man wolle den Kompromiss «nicht rückabwickeln».
Präsidiumsmitglied Jens Spahn rief nach de Maizières Auftritt aber unter Jubel von Delegierten, natürlich müsse man in einer Koalition Kompromisse machen, «aber wir sind hier auf einem Parteitag». Es sei keine Zumutung, jungen Menschen eine bewusste Entscheidung abzuverlangen.
dpa