Doping-Dealer verurteilt

Fläschchen mit anabolen Steroiden. Symbolfoto: Andreas Gebert/dpa Foto: red

Jahrelanges Training und bewusste Ernährung sind die Zutaten für Bodybuilding. Viele Athleten helfen ihren Muskeln mit unerlaubten Mitteln auf die Sprünge. Für den Handel mit solchen Dopingmitteln muss ein Mann aus Schweinfurt nun ins Gefängnis.

 
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Der Kopf einer Bande von Dopinghändlern muss ins Gefängnis. Das Landgericht Schweinfurt verurteilte den 52 Jahre alten Mann am Freitag zu drei Jahren Haft. Zudem muss er 40 000 Euro zahlen - auf diese Summe setzten die Richter den Gewinn fest, den er mit dem Dopinghandel erzielt hatte. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass er dreieinhalb Jahre lang in großem Stil Wachstumshormone und andere Medikamente im Ausland bestellt und sie illegal in der Bodybuilder-Szene weiterverkauft hatte.

Mit ihm angeklagt waren ein 48 Jahre alter Komplize und dessen 44-jährige Freundin. Alle drei hatten ihre Taten zu Prozessbeginn umfassend gestanden. Das milderte ihre Strafen. Der Vorsitzende Richter lobte die Geständnisse, angesichts derer der Prozess, dem «äußerst aufwendige Ermittlungen» der Staatsanwaltschaft München I und des Frankfurter Zolls vorausgegangen waren, relativ unkompliziert habe gehalten werden können.

Insbesondere der 48-jährige Komplize habe «von Beginn an reinen Tisch gemacht». Dafür erhielt er eineinhalb Jahre Haft auf Bewährung. Seine Freundin muss 1800 Euro Geldstrafe zahlen. Sie hatte ihre Garage für die Zustellung der Pakete zur Verfügung gestellt.

Beide verurteilten Männer waren selbst Bodybuilder und nahmen die illegalen Mittel selbst zur Leistungssteigerung. «90 Prozent der Wettbewerbssportler dopen», sagte der 48-Jährige zum Prozessauftakt. Auch der Richter sagte in seiner Urteilsbegründung, es gebe die «szenetypisch einhellige Meinung: erfolgreiches Bodybuilding ist nur mit Anabolika möglich».

dpa

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