Im April hatten die Verhandlungspartner bereits Eckpunkte für ein Abkommen beschlossen. Diese sehen vor, dass der Iran die Zahl der Zentrifugen zur Urananreicherung für eine Dauer von zehn Jahren deutlich reduziert und seine Bestände höher angereicherten Urans beseitigt. Außerdem soll der Schwerwasserreaktor von Arak so modifiziert werden, dass er weniger Plutonium produziert. Teheran soll darüber hinaus umfassende Inspektionen seiner Atomanlagen einschließlich der damit verbundenen Industriesektoren zulassen.
Im Gegenzug sollen die Finanz- und Handelssanktionen aufgehoben werden, welche die Europäische Union, die USA und die Vereinten Nationen über die Jahre in dem Streit verhängten. Die Strafmaßnahmen führten im Iran zu einer tiefen Wirtschaftskrise.
Die jüngste Verhandlungsrunde war im Herbst 2013 nach dem Amtsantritt des moderaten iranischen Präsidenten Hassan Ruhani aufgenommen worden. Im November 2013 wurde ein Interimsabkommen geschlossen, das seither mehrfach verlängert wurde.
Insgesamt zog sich der Atomstreit mit dem Iran seit rund 13 Jahren hin. Im August 2002 berichtete eine iranische Exilgruppe erstmals von nicht deklarierten Atomanlagen im Iran. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) berichtete ein Jahr später von Spuren angereicherten Urans in Natans.
afp