Soweit die Theorie. Um das Ziel zu erreichen, den lokalen Einzelhandel in den Orten durch den Online-Verkauf auf Ebay zu unterstützen und letztlich zu sichern, muss allerdings noch einiges passieren, wie ein Blick auf die teilnehmenden Händler zeigt: Diejenigen, die von den eigenen vier Wänden aus einen Onlineshop betreiben, überwiegen die Betriebe mit Ladengeschäft offensichtlich derzeit noch deutlich. Mancher von ihnen hat nur ein einziges Produkt im Sortiment. Es findet sich viel Trödel- und Nischenware.
Auch zeigte die Einführung der Handelsplattform des Onlineriesen in manchen Pilotstädten offenbar kaum Wirkung. „Das Händlerportal erweist sich nach vier Monaten als großes Versprechen mit wenig Substanz“, schrieb etwa die Märkische Allgemeine im September über das Portal für Potsdam auf Basis einer Umfrage unter den teilnehmenden Händlern. Auswirkungen seien weitgehend ausgeblieben. Stattdessen verursache der Onlinehandel hohen Aufwand. Und auch in Potsdam: viele Onlinehändler, wenige Ladengeschäfte. Konzern und Wirtschaftsförderung hatten zuvor ein positives Resümee gezogen.
Die Badischen Neuesten Nachrichten titelten bereits im August: „Ebay blitzt beim lokalen Handel in der Ortenau ab“. „Schaut man sich auf der Homepage um, wird deutlich, dass vor allem kleine bis sehr kleine Händler dort verzeichnet sind“, heißt es im zugehörigen Artikel. Die befragte Vorsitzende einer Werbegemeinschaft wisse „von niemandem, der das machen will“.
Wie „Deine Stadt“ im Hofer Land anläuft, gilt es nun, abzuwarten. Hofs Oberbürgermeisterin Eva Döhla (SPD) gab sich im digitalen Pressegespräch optimistisch: Der Stadtrat beschäftigte sich schon lange mit der Frage, wie man dem lokalen Einzelhandel den Weg bahnen könne. Das neue Portal sei hierfür ein Puzzleteil – etwa neben der bereits bestehenenden Online-Plattform einkaufen-in-hof.de. Landrat Oliver Bär (CSU) erinnerte in seinen Grußworten ebenfalls an ein bereits bestehendes Portal, das Einzelhandel und Gastronomie im Hofer Land bewirbt: „Heimatladen“. Auch die beiden genannten Angebote ermöglichen es, Geschäfte über eine Karte anzusteuern. „Wir schaffen nichts komplett Neues, wir bündeln nur“, erklärte Bär. „Wir werden nun die Entwicklung beobachten.“ Auf dieser Basis wolle man die Entscheidung über den Fortgang des Projekts treffen.
Händler, die Fragen haben oder teilnehmen möchten, können sich mit der Logistik Agentur Oberfranken in Verbindung setzen.