Diese Fünf lieben ihr Federvieh

Von Sonny Adam
 Foto: red

Es gackerte, schnatterte und gurrte das ganze Wochenende lang: Bei der 64. Bayerischen Landesschau für Geflügel bevölkerten 6595 Tauben, Hühner, Gänse, Enten und Puten die Mönchshofshallen. Wir stellen fünf Züchter und ihr geliebtes Federvieh vor.

 
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Luca Schubert (11) aus Stammbach mag am liebsten Brünner-Kröpfer-Tauben. Bei der Bayerischen Landesgeflügelausstellung hatte er acht Tauben ausgestellt. „Ich habe zu Hause schon ein drei Meter langes Regal voller Preise, aber es macht einfach Spaß, die Tauben zu züchten.“ Die Brünner- Kröpfer seien leicht zu zähmen und würden sehr zutraulich. „Ich habe sie in Weiß und in Gelb, aber es gibt auch blau-geherzte, die haben ein weißes Herz auf dem Kropf.“ Zwei Stunden am Tag sei er mit seinen Tauben beschäftigt. „Aber das macht nichts. Das ist schön“, sagt Luca Schubert. Ansonsten besucht er die sechste Klasse der Mittelschule Neuenmarkt-Wirsberg. Die Brünner Kröpfer sind sehr schlanke Tauben. Wenn sie balzen, blasen sie ihren Kropf auf.

Richard Gruber (63) aus Geiersthal im Bayerischen Wald zeigte bei der Ausstellung 51 Tiere. „Ich bin mit meinem Firmenbus gefahren, ich bin eigentlich Schreiner.“ Er habe große Sussex- und Zwerg-Sussex-Hühner, Zwerg-Hampshire in Weiß, Australorps und Zwerg-Australorps und Zwerg-Rhodeländer dabei. „Ich habe manchmal bis zu 400 Tiere, aber zurzeit habe ich nur 150. Die Tiere sind meine Freunde“, sagt er. Vögel, Ziegen, Pferde und Schweine habe er auch noch. „Ich brauche den Stress, nur Ärger mag ich nicht. Wenn ich meine Tiere versorgen muss, ist das für mich schön.“ Eineinhalb Stunden am Tag brauche er alleine zum Füttern. „Aber sauber macht die Tiere meine Sekretärin“, sagt Gruber. In diesem Jahr hat er drei bayerische Meistertitel eingeheimst. Seine Hühner müssen mindestens vier Zacken auf dem Kamm haben, ihre Hauptfarbe ist Braun, dazu kommen aber andersfarbige Tupfen.

Rainer Roder (49) aus Eckental hat bei der Bayerischen Landesgeflügelausstellung Smaragdenten und Zwergenten präsentiert. Am liebsten mag er die grün schillernden Smaragdenten: „Die Erpel müssen hinten am Schwanz immer eine Locke haben. Außerdem haben die Erpel am Schnabel einen gelben Streifen, die Enten haben das nicht. Aber das Wichtigste ist, dass die Tiere schön grün schillern müssen. Je mehr, desto besser“, sagt Roder. Derzeit hält er zu Hause sechzig Smaragdenten und vierzig Zwergenten. Roder ist 2015 mit seinen Tieren doppelter bayerischer Meister geworden.

Elmar Hildner (65) aus Reichenbach bei Presseck zeigt bei der Bayerischen Landesgeflügelschau Zwerg-Barnevelder. „Ich habe mit ihnen in diesem Jahr schon mehrere Erfolge gehabt: einen Ehrenpreis, einen Zuschlagspreis und einmal habe ich die Höchstnote V bekommen“, sagt Hildner. Insgesamt habe er zu Hause dreißig Hühner. „Die Zwerg-Barnevelder sind einfach eine Rasse, die mir sehr gut gefällt. Schon seit zwanzig Jahren züchte ich sie“, sagt Hildner.

Ausstellungsleiter Harald Kull (48) holt einen stolzen Brama-Hahn aus einem Ausstellungskäfig: „Die Brama sind vier Kilo schwer, also schon ziemlich große Hühner.“ Sie gehörten zu den Kämpferrassen und dürften ruhig einen bösen Blick haben. „Aber die meisten Kämpferrassen gehen nicht auf Menschen los“, betont Kull. Das Besondere an Brama-Hühnern und -Hähnen sei, dass auch ihre Füße befiedert seien. Sie haben eine breite und tiefe Brust, tragen den Schwanz sehr hoch. Er selbst züchtet lieber Bantam – rot-gesattelt. „Zurzeit habe ich etwa zwanzig Stück“, sagt Kull. Bantam-Hühnchen sind nicht einfach nur Zwerghühner, sondern sogenannte Ur-Zwerge: Es gibt von diesen Hühnern keine große Form. Bantam-Hühner sind sehr gute Flieger.

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