Die zwei Lebenshälften des Wolfgang Maisel: Der Feuerwehrkommandant wird 60

Von Michael Weiser
 Foto: red

30 plus 30 ist gleich Wolfgang Maisel: Der Hautpbrandmeister feiert heute nicht nur 60. Geburtstag, sondern blickt auch noch auf genau drei Jahrzehnte als Kommandant der Bad Bernecker Feuerwehr zurück.

 
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Einem Feuerwehrkommandant in einer Stadt wie Bad Berneck ist nur wenig Menschliches und Technisches fremd, ja, genau genommen taugte er wie kaum ein anderer zum Chronisten einer kleinen Stadt. Maisel erlebte die größten Katastrophen mit, er wurde Zeuge schlimmen Leidens, aber auch kurioser Begebenheiten, verfolgte den technischen Fortschritt mit, weiß als Ansprechpartner in allen Notlagen, welche Missgeschicke den Menschen so im Alltag widerfahren. Und er kann beobachten, wie sich im Ort die Strukturen verändern. "Ach ja", sagt Wolfgang Maisel und winkt ab, "da könnte ich Bücher schreiben."

Maisel und sein Kommandantenjob

59 Feuerwehrleute gibt es in Bad Berneck insgesamt, und bei einer Feuerwehr dieser Größe ist ein Kommandant mit einer Amtszeit von drei Jahrzehnten schon eine Seltenheit. Was Wolfgang Maisel endgültig zu einer Seltenheit macht, ist die Sache mit seiner Lebensmitte: Es gibt eine Zeit vor dem Kommandantenjob und eine mit dem Kommandantenjob. Und beide Phasen dauern genau dreißig Jahre. 

Nur wenige Tage nach dem 30. Geburtstag folgte der Metzgermeister seinem verstorbenen Vorgänger Richard Fugmann nach. Schon zur Feuerwehr an sich kam er "wie die Jungfrau zum Kinde", man saß im Wirtshaus, ein Gespräch unter Freunden, das Gespräch bewegte sich in Richtung Feuerwehr, "erst recht, weil ich den Zweier-Führerschein schon hatte", sagt Maisel. "Und auf einmal war ich dabei."

Man kann am Beispiel der Feuerwehr technischen Fortschritt beobachten.In Maisels Zeit schaffte die Feuerwehr zehn Fahrzeuge an, sie machte erstmals Einsätze im Chemieschutzanzug, auch vor Strahlen können sich die Feuerwehrleute schützen. Gute Dienste tut eine Wärmebildkamera. Technische Errungenschaften, die die Freiwilligen für wachsende Herausforderungen rüsten sollen. Vor allem die Wende ließ die Zahlen der Einsätze nach oben schnellen, von rund 60 im Jahre 1989 auf gut 120 im Jahr darauf. Dabei ist es in den meisten Jahren geblieben, durchschnittlich jeden dritten Tag rücken die Wehrleute aus. Einmal mussten sie nicht mal ausrücken, sie hätten es auch gar nicht mehr geschafft. Der zweite Weihnachtsfeiertag 2010, "das war mein schlimmster Tag", sagt Maisel, "da brannte unser eigenes Feuerwehrhaus."


Den ausführlichen Bericht lesen Sie in der Mittwoch-Ausgabe (19. Juni) des Nordbayerischen Kuriers.

Foto: Weiser

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