Die Zahnärztin Christine Hofmann-Niebler musiziert im World-Doctors-Orchestra – Konzert in Thailand Noten, Schweiß und Spaß in Bangkok

Von Sonny Adam
Die Zahnärztin Christine Hofmann-Niebler spielt beim Worl-Doctors-Orchestra die Bass-Posaune. Foto: Sonny Adam Foto: red

Die Zahnärztin Christine Hofmann-Niebler hat eine Musikreise der besonderen Art hinter sich. Sie spielte mit ihrer Bass-Posaune beim World- Doctors-Orchstra und zwar in Thailand. Die Medizinerin ist Musikerin aus Leidenschaft. Ob Posaune oder Tuba, Bass-Posaune, Schlagzeug oder Cello – sie liebt Musik.

 
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Als Zahnärztin hat sich Christine Hofmann-Niebler für einen Posten an der Bass-Posaune beim „World Doctors Orchestra“ beworben. Das Orchester existiert seit 2007 und hat es sich zur Aufgabe gemacht, Benefizkonzerte in aller Welt zu geben. Derzeit sind rund 850 Mitspieler aus aller Welt beim World-Doctors-Orchestra gemeldet. Unter den Musikern und Bewerbern, die natürlich alle Ärzte sind, werden dann rund hundert Musiker für das jeweils aktuelle Projekt ausgewählt. Geleitet wird das Orchester von Professor Stefan Willich, einem Arzt von der Berliner Charité. „Ich habe mich einfach beim World-Doctors-Orchestra beworben und habe die Noten bekommen“, erzählt die Neuenmarkterin.

Probensprache Englisch

Schon die Proben mit dem internationalen Ärzteteam waren etwas Besonderes. „Die Probensprache war Englisch, aber es ist etwas ganz anderes, wenn ein Thailänder englisch spricht oder ein Schweizer oder eben ein Deutscher“, sagt Christine Hofmann-Niebler. Vor allem die Fachbegriffe für die Musik waren anspruchsvoll. „Wenn man beim World Doctors Orchestra mitmacht, dann muss man eigentlich schon alles eingeübt haben. Das ist harte Probenarbeit bei maximalem Spaß.

Am ersten Tag in Thailand fuhren die Musiker bereits morgens um halb acht Uhr mit dem Bus zur Uni. Denn dort wurde geprobt und die Mahidol University hat auch die Organisation der Veranstaltung übernommen. „Wir sind mit dem Bus eineinhalb Stunden gefahren, der Bus hatte Rückenmassage und alles“, ist Hofmann-Niebler begeistert.

Anspruchsvolle Kompositionen

Während der Probenphase hatte man keine Zeit, irgend was anzuschauen oder an den Strand zu gehen. „Aber die Proben waren immer lustig“, sagt Hofmann-Niebler und erinnert sich noch an eine diffizile Stelle „five bars after A“. Der Einsatz war fünf Takte nach dem Buchstaben A – und hatte natürlich nichts mit Barbesuchen nach acht Uhr zu tun, wie einige Musikerkollegen schon fälschlicherweise erhofft hatten.

Tatsächlich hatten sich die Ärzte ausgesprochen anspruchsvolle Werke ausgesucht. Das Programm wurde mit einer Komposition von König Bhumibol Adulyadej eröffnet. Der Monarch hatte das Stück „Phra Maha Mongkon“ selbst komponiert. „Die Musik habe ich vorher natürlich auf youtube angehört“, erzählt Hofmann-Niebler. Auf dem Programm stand außerdem das Klavierkonzert Nr. 3 von Ludwig van Beethoven und die Scheherazade von Nikolai Rimsky-Korsakov. „Die Scheherazade hab ich schon oft gespielt, das war ein schöner Zufall“, erzählt Christine Hofmann-Niebler.

Auftritte für den guten Zweck

Mit seinen Benefizkonzerten verbindet das World-Doctors-Orchestra das Angenehme mit dem Nützlichen. So soll mit ihrem musikalisch-karitativen Engagement in einer breiten Öffentlichkeit das Bewusstsein für die Notwendigkeit eines globalen sozialen Selbstverständnisses geschärft werden: Medizinische Versorgung ist ein Menschenrecht und Voraussetzung aller menschlichen Entwicklung.

Die medizinischen Musiker engagieren sich in besonderer Weise gegen den Kampf gegen Epidemien wie Aids, Tuberkulose, Lepra und Malaria. „Wir haben in knapper Zeit wirklich viel erreicht - ich glaube, das ist auch eine Besonderheit des Ärzteorchesters. Alle haben hochkonzentriert gearbeitet“, erzählt die Neuenmarkterin und ist immer noch ganz begeistert von dem großen Auftritt in Bangkok.

Äußerst festlich

Die Atmosphäre in der Prince Mahidol Hall in Bangkok war äußerst festlich. „Auch die Garderobe der Konzertbesucher war sehr edel, sehr festlich – viel festlicher als bei uns“, erzählt Christine Hofmann-Niebler. Der Neuenmarkter Zahnärztin jedenfalls hat ihr Trip in die Welt der Musiker so viel Spaß gemacht, dass sie schon bald wieder auf große Tour gehen wird. Im Mai spielt sie mit einer Posaunengruppe in Philadelphia.

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