Förderverein hat zwischen 20 und 22 000 Euro bisher investiert Pegnitzer THW kämpft um gute Ausrüstung

Von Ralf Münch
Dieser gebrauchte Caddy ist eine der Anschaffungen des Fördervereins. Foto: Münch Foto: red

Die Unterkunft des THW beim Feuerwehrhaus gibt es schon seit zehn Jahren. Für die Helfer ist das auch ein Grund heute dort eine Jubiläumsfeier zu veranstalten. Und so wichtig und gut diese Institution, samt aller ehrenamtlichen Helfer auch ist, so hat man ab und zu auch ein wenig zu knabbern, vor allem wenn es um Investitionen geht. Oder wie es Christian Bickel, Ortsbeauftragter des Ortsverbands Pegnitz sagt: „Wünsche sind immer da.“

 
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Heute wird es Grußworte geben, wie so oft bei Jubiläen. Es werden Politiker, Geistliche oder Verantwortliche des THW die Zuhörer begrüßen und erklären, warum das Technische Hilfswerk so wichtig ist. Dabei ist es den THWlern wichtiger, auch eine gute Ausrüstung zu haben. Die neuesten Anschaffungen, welche die Pegnitzer Helfer erworben haben, wurden dabei selber bezahlt – vom Förderverein. Ohne den würde es kaum gehen. „Wir haben ungefähr 20 bis 22 000 Euro investiert“, erzählt Rudi Unger, der der zweite Vorsitzende des Fördervereins ist und früher, vor Bickel, selbst Ortsbeauftragter des THW war. Der Betrag ist allerdings ein Klacks zu dem, was der Förderverein seit seinem Bestehen in das THW investiert hat: Seit 1985 waren es 120 000 Euro.

Man hat sich jetzt einen gebrauchten Caddy angeschafft. Genauso wie einen Tandemtieflader, mit dem etwa Sandsäcke und Gerätschaften transportiert werden können oder ein LED-Sicherungsschild. Dieses Schild ist auf einem Bus befestigt, kann ausgeklappt und mit verschiedenen Symbolen programmiert werden. Zum Absichern von Gefahrenstellen oder auch bei Veranstaltungen. „Die Sache ist die, dass wir hier in Pegnitz die Fachtruppe Beleuchtung sind“, erklärt Bickel. Die kümmert sich allerdings nicht nur um Beleuchtung, sondern auch wenn plötzlich das Licht ausgeht. Wie vergangenes Jahr in Pottenstein, als in mehreren Straßen plötzlich der Saft weg war. Dann kommen sie mit gigantischen Generatoren an und versorgen die Haushalte mit Strom. Man hat hier Material für „größere Schadenslagen“. Und weil die Pegnitzer die Fachtruppe Beleuchtung sind, sieht der Bund auch keinen Grund, weshalb es einen Caddy braucht. Der wird aber dennoch gebraucht, weil man damit, wie Bickel es sagt „Facharbeitertätigkeiten“ machen kann. Etwa zur Polizei oder Feuerwehren fahren, um dort zu beraten oder um schulen zu können. „Wenn ich es jetzt mal ganz brutal ausdrücken würde, dann täte ich sagen, dass sich der Bund an den ganzen freiwilligen Helfern und den Fördervereinen schadlos hält“, so Unger weiter. Bickel drückt sich da ein weniger vorsichtiger aus, auch wenn die Information durchaus zu verstehen ist: „Wenn der Förderverein nicht da wäre und so viel zahlen würde, dann müsste man nach einiger Zeit sagen, dass wir nicht mehr helfen können, weil wir die Ausrüstung, die wir brauchen, einfach nicht haben.“

Früher, als man im September 1962 die Gründungsversammlung der Pegnitzer Ortsgruppe abhielt, und schließlich in das „Steinersche Kohlenareal“ (das spätere Baywa-Gelände) einzog, waren die Gerätschaften noch nicht ganz so fortschrittlich. Unger: „Im Grund genommen hatten wir Schaufeln, Seile, Schubkarren und Leim.“ Das hat sich logischerweise inzwischen geändert. Es wird immer mehr technisches Material, wegen immer größerer Einsätze, etwa als 2001 das Pegnitzer THW bei der Schneekatastrophe in Frankreich, ein Jahr später beim Hochwasser in Dresden oder letztes Jahr beim Hochwasser in Regensburg eingesetzt wurde, um nur einiges zu nennen, gebraucht. Und genau jetzt kommt man hier zu einem anderen Problem: Die Unterstellmöglichkeiten für die Ausrüstung sind ausgereizt – eine Situation, mit der niemand besonders zufrieden ist. Denn wo die Feuerwehr der Kommune unterstellt ist, und die auch die Verpflichtung hat Räumlichkeiten zum Unterstellen zu schaffen, ist man auch in dieser Beziehung etwas benachteiligt. „Natürlich fände ich es schön, wenn wir mehr Plätze zum Unterstellen hätten. Schon alleine deshalb, weil dann der Pflegeaufwand der Gerätschaften viel geringer wäre. Die Zeit, die dafür gebraucht wird, könnte auch besser genutzt werden, aber was will man machen“, so Bickel weiter.