Die Typen der modernen Väter Hipster, Träumer, Helikopter: Eine kleine Typologie der Väter

Von Julia Kilian ()
Hipster, Träumer, Helikopter: Moderne Vaterfiguren. Foto: dpa Foto: red

Lange hieß Vatersein für Männer vor allem eines – die Rolle des Ernährers. Das ist heute längst nicht mehr so. Zum heutigen Vatertag eine nicht ganz ernst gemeinte Übersicht, welche Papa-Typen gerade unterwegs sind.

 
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Der Traditionelle: Verdient die Brötchen. Er hat sich für das klassische Familienbild entschieden, wie es sehr lange gelebt wurde. Der Vater verdient das Geld. Die Mutter bleibt zu Hause.

Der werdende Papa: „Ahhh, es gibt 
zu viele Kinderwagen-Modelle“ oder „Sollten wir nicht doch umziehen?“ Werdende Väter machen sich viele Gedanken – aber ganz still und heimlich. Viele fragen sich, wie sie Zeit für das Baby finden. Das erzählt auch Simon (32) aus Bayern, der gerade auf die Geburt seiner Tochter wartet: „Man überlegt schon: Wann nehme ich wie lange frei – und wie sage ich es meinem Arbeitgeber?“

Der Hipster-Dad: Sein Kinderwagen sieht aus wie aus einer Werbung der 1960er Jahre: große Räder, Dach im Retrolook, geschwungener Kinderwagengriff. Dieser Typ will gelassen wirken und zeigen: Für die Elternrolle gibt man sein Leben nicht auf.

Der Berühmte: Wer weltbekannt ist, hat viele Zuschauer, wenn er Vater wird. Jüngstes Beispiel: Prinz William (32). Als er sein Töchterchen mit dem Geländewagen vor dem Londoner St. Mary’s Hospital abholte, wartete die Presse. Der berühmte Vater kann sein Glück mit vielen teilen – muss dafür aber um seine Privatsphäre kämpfen. Die Paparazzi warten schon. Klick.

Der Übervorsichtige: „Helikopter-Eltern“ kreisen ständig um ihre Kinder wie Rettungshubschrauber. Der Übervorsichtige googelt häufig Kinderkrankheiten und ist Stammgast im Eltern-Forum. Wenn der Nachwuchs aufs Klettergerüst will, dann nur, wenn Papa unten steht. Der Übervorsichtige kann schwer loslassen, sollte aber aufpassen, dass Hilfestellung und Schutz nicht zum Kontrollwahn werden.

Der Vorstadt-Vater: Hat ein Häuschen im Grünen, einen geräumigen Kombi und fährt regelmäßig zum Fußballtraining. Der Vorstadt-Vater macht Überstunden im Job und versucht trotzdem, Zeit für den Nachwuchs zu haben. Vor Bürobeginn bringt er die Kinder zur Kita, in der Freizeit engagiert er sich im Verein.

Der Zwei-Monats-Vater: Männer nehmen öfter berufliche Auszeiten. Auffällig: Rund 80 Prozent der Väter, die sich für die Elternzeit entscheiden, beziehen Elterngeld für zwei Monate. Das ist  das Minimum, wenn Paare 14 Monate Unterstützung bekommen wollen. Der Zwei-Monats-Vater engagiert sich – Mama bleibt aber länger daheim.

Der Elternzeit-Träumer: Nimmt sich in seiner Elternzeit viel vor. Endlich das Buch schreiben, über das man seit Jahren nachdenkt? Oder einen Business-Plan erstellen? Die Realität sieht am Ende ganz anders aus. Kinder beschäftigen einen oft den ganzen Tag.

Der emanzipierte Papa: Dieser Typ übernimmt Haushalt und Kinder. In den USA gibt es unter „Stay-at-home dads“ einen Spruch: „Dads don’t babysit. It’s called parenting.“ Väter machen kein Babysitting, sondern übernehmen Verantwortung in der Erziehung, bedeutet das übersetzt. Der Vollzeit-Papa kocht Mama parallel auch noch das Mittagessen fürs Büro vor.

Der Papa-wohnt-woanders-Typ: Ehen und Beziehungen gehen in die Brüche. Eine Studie der Bertelsmann-Stiftung zeigt, dass es mehr Alleinerziehende gibt als früher. Meist wohnen die Kinder dann bei der Mutter, den Trennungsvater sehen sie seltener. Der Papa-wohnt-woanders-Typ muss sich gut mit der Ex-Partnerin  abstimmen, damit in der Erziehung alles stimmig läuft.

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