Thema Karstadt: Innenstädte sterben

Von Peter Engelbrecht

Die Signale für Karstadt in Bayreuth sind vorerst einmal positiv. Zwar hatte der Aufsichtsrat des Warenhauskonzerns bundesweit eine harte Sanierung und Personalabbau angekündigt, doch die Filiale Bayreuth steht wirtschaftlich offenbar gut da.

 
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Sie schreibt schwarze Zahlen und verzeichnet Umsatzzuwächse, ist zu hören. Damit sind die Überlebenschancen gut, denn dem Konzern geht es offenbar um die Schließung verlustreicher Filialen. Bayreuth wäre – nach dieser Logik – von einer Schließung nicht betroffen. Doch das Zittern für die 85 Beschäftigten wird andauern, bis zur nächsten Aufsichtsratssitzung am 23. Oktober.

Im Grunde geht es beim Thema Karstadt um die Zukunft der Innenstädte. Die Verbraucher sollten sich bewusst sein, dass sie mit dem boomenden Onlinekauf von Kleidung, elektronischen Geräten und Büchern dem Einzelhandel in den Städten die Existenzgrundlage nehmen. Die Folge: Leerstehende Geschäfte, Ramsch, sinkende Attraktivität. Die Innenstädte werden veröden, die bewährte Mischung aus Einkaufen und gastronomischen Angeboten wird verloren gehen. Jeder Verbraucher verfügt über große Macht: Er kann sein Geld in den örtlichen Wirtschaftskreislauf pumpen oder eben ins Internet. Wer Letzteres tut, sollte später nicht darüber jammern, dass die Innenstädte sterben.