Chefreporter Otto Lapp hat begehrten roten Ausweis Kurier bei NSU-Prozess in München sicher dabei

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Die rote Karte – darum geht es. Ihretwegen will eine türkische Zeitung vors Verfassungsgericht. Denn diese rote Karte garantiert dem Journalisten eine Sitz- und Arbeitsplatz in dem Gerichtssaal, in dem ab 17. April der NSU-Prozess stattfindet: im Schwurgerichtssaal 101 am Oberlandesgericht in München. Der Kurier hat einen dieser begehrten 50 garantierten Sitzplätze, kann die Verhandlung also sicher begleiten.

 
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Am 5. März, morgens um 8.56 Uhr schlug die Mail des Oberlandesgerichtes München in der Kurier-Redaktion auf. Diese Mail war zurückzuschicken, anzuhängen war ein pdf-Dokument von Vorder- und Rückseite des Presse-Ausweises. Das Gericht hatte Anfang des Jahres die Journalisten darauf hingewiesen, dass über einen Sitzplatz im Saal die Reihenfolge dieser Antwort-Mails entscheidet: Die rote Karte bekommen nur die ersten 50 Absender.

Aufgrund einer technischen Schwierigkeit war es erst kurz nach 12 Uhr möglich, die Mail zu beantworten. Allerdings landete der Kurier auf Platz 51, die türkische Zeitung Hürriyet landete auf Platz 68, die andere türkische Zeitung „Sabah", die jetzt per Eilantrag Verfassungsbeschwerde in Karlsruhe einreichen will, schaffte es auf Platz 75.

Der Kurier rückte deshalb unter die ersten 50 mit festem Sitzplatz, weil eine Agentur dauerhaft auf ihren Platz verzichtete. Auch diese Regel war dem Kurier-Reporter anfangs des Jahres mitgeteilt worden.

Seit Donnerstag konnten die Reporter ihre Ausweise abholen – natürlich im Oberlandgericht in München. Im siebten Stock, hinter verschlossener Tür lagen sie sauber aufgereiht. Ellen Sürig, die Pressesprecherin, gab sie aus. Mit einer eindringlichen Warnung: Sehr gut auf die rote Karte aufzupassen. Ist sie weg, könne sie nicht mehr ersetzt werden. Dann ist auch der Sitzplatz weg.

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