Sozialdienst hilft mit
Ein paar Meter weiter, hinter der nächsten Trennwand, erhalten die Probanden dann einzeln ihre Testergebnisse. Kornelia Lottes und Siglinde Johne sind eigentlich im Sozialdienst des BRK aktiv und basteln normalerweise mit anderen Frauen für die Oster- und Weihnachtsbasare. Das ist wegen der Pandemie nicht möglich. Und so helfen sie nun bei den Tests: Die eine füllt die Testbescheinigungen in Schönschrift aus, die andere kümmert sich um die Aushändigung an die erleichterten Personen. Einer von ihnen ist Marcus Kopp, der mit seinem Sohn Jannis gekommen ist. „Wir wollen am Samstag ein Fahrrad kaufen, dafür brauchen wir einen negativen Test“, sagt der Pegnitzer, der zum ersten Mal auf das Coronavirus getestet worden ist. „So schlimm war es gar nicht“, gibt er zu. Sein Sohn ist Grundschüler und hatte in dieser Woche schon zwei weitere Tests. Unter den Wartenden befindet sich außerdem Werngard Lanzendörfer. Auch sie wurde an diesem Tag erstmals getestet: „Ich werde bald operiert und will auf Nummer sicher gehen, dass ich nicht infiziert bin“, sagt die Seniorin. Sie meide in der Pandemie die Kontakte zu anderen Menschen weitgehend und gehe nur einkaufen. „Ich finde es super, dass es so viele Freiwillige gibt, die sich um die Testungen kümmern. Es scheint ja doch mit einigem Aufwand verbunden zu sein“, merkt sie an.
Anlass für die Schnelltests von Christina Neidl und Januz Brahimi ist der Besuch der Eltern am Wochenende. „Wir wollen uns versichern, dass wir sie nicht anstecken“, meinen die beiden Auerbacher. Für ihn war dieser erste Nasenabstrich nicht so schlimm wie der Rachenabstrich, den er schon einmal über sich ergehen lassen musste. „Wir finden es gut, dass man hier so anonym behandelt wird und von den anderen Menschen abgeschirmt ist“, sagen sie.
Gegen 18 Uhr wird es erstmals etwas ruhiger vor dem und im Foyer der Wiesweiherhalle. Die ehrenamtlichen Schnelltester können kurz durchatmen und etwas trinken, bevor eine Familie kommt und die Helfer wieder beschäftigt. „Wir haben uns absichtlich gegen eine Terminvereinbarung entschieden“, erklärt Bereitschaftsleiter Seeser. Gerade die älteren Mitbürger hätten Probleme, sich über eine Internetseite anzumelden. „Und wenn man einen Termin hat, möchte man zügig drankommen. Sollte es doch zu Wartezeiten kommen, werden die Leute ungeduldig“, ergänzt Bernd Neukam.
Nachdem eine Stunde später keine Testwilligen mehr zu sehen sind, fangen die Rot-Kreuzler an, ihre Sachen einzupacken, die Arbeitsflächen zu desinfizieren und aufzuräumen. Dafür brauchen sie etwa eine halbe Stunde. Im Bereitschaftsgebäude am Dianafelsen werden sie noch mal eine Dreiviertelstunde benötigen, um die Arbeit zu dokumentieren. Und am Samstagvormittag geht es weiter: Vormittags führen sie 89 Testungen durch; und nachmittags folgen weitere 65 – alle zum Glück negativ.