"Naiv, leicht zu beeinflussen"
Das mutmaßliche Opfer hat seine Therapeutin während des Prozesses von ihrer Schweigepflicht entbunden. So wurde die Psychologin ebenfalls befragt. Und so erfuhr das Gericht, dass sich die Patientin "stark belastet" von den Terminen im Gericht fühle, weil ihre Glaubwürdigkeit von "ein, zwei Details" abhänge. Und dass die Mutter sie als junges Mädchen instrumentalisiert habe, um Geld beim Vater zu erbetteln. Und dass die Tochter dem Vater lieber im privaten Rahmen deutlich gemacht habe, wie massiv seine Grenzverletzungen gewesen seien. Und auch, dass die Therapeutin die Patientin früher als "naiv, leicht zu beeinflussen" eingestuft habe; dass sie anderen Entscheidungen überlassen habe, in der Hoffnung, dass die es gut mit ihr meinten.