Das Personal
Was die Situation zusätzlich erschwert: Die Erkrankungswellen machen auch vor dem Personal nicht halt. „Wir haben in der Pflege und im ärztlichen Dienst einen außergewöhnlich hohen Krankenstand“, sagt Angela Dzyck. „Unsere Pflegekräfte tun ihr Möglichstes. Ohne die Bereitschaft, für kranke Kolleginnen und Kollegen einzuspringen oder auf anderen Stationen auszuhelfen, wären wir bereits mehr als am Limit.“ Aber sie gibt zu: Die Belastung für die Pflegekräfte steigt dadurch enorm. Erneut.
Die aktuelle Situation zeigt erneut, dass die Versorgung der Kranken und Pflegebedürftigen vor allem eines braucht: ausreichend Personal. Aber es fehlt allerorts an Nachwuchs. Schon vor Beginn der Pandemie haben sich immer weniger Menschen für einen Pflegeberuf entschieden. Zu wenig Wertschätzung war einer der genannten Gründe. Die Wertschätzung ist in der Pandemie gestiegen. Aber es wurde auch offensichtlich, welchen Belastungen Pflegekräfte in Extremsituationen ausgesetzt sein können. So sinken die Bewerberzahlen weiter.
Angela Dzyck bedauert das, denn sie ist überzeugt: Die Pflege eröffnet großartige berufliche Möglichkeiten. Und ließe sich die Last auf mehr Schultern verteilen, wäre sie zu meistern. „Wir sind viele.“ Das sei das Argument, mit dem sich etwas bewegen ließe. Das gelte auch für die Pflege. „Je mehr qualifiziertes Personal wir haben, desto besser lassen sich Arbeitsabläufe und Arbeitsbedingungen zum Positiven verändern.“ Was es braucht, sind Menschen, die den Mut haben, diese Veränderungen mit in die Wege zu leiten.