Die Bayreuther Friedhöfe passen die Bestattungskosten an Bayreuth: Beerdigungen werden teurer

Von Tobias Köpplinger
 Foto: red

Beerdigungen werden in Bayreuth teurer: Die Evangelische Gesamtkirchenverwaltung hat für die Friedhöfe in St. Georgen, St. Johannis und den Stadtfriedfriedhof zum 1. Januar die Gebühren erhöht. Die Bestattungskosten steigen um zehn Prozent. In einem Jahr zieht auch die Stadt auf dem Südfriedhof nach.

 
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Für Dekan Hans Peetz sind die neuen Gebühren keine große Sache. „Eine moderate Steigerung“, sagt Peetz. DIe Evangelische Gesamtkirchenverwaltung reagiert mit der Gebührenanpassung. Auf steigende Personalkosten, zum Beispiel. Die steigen jährlich um drei bis vier Prozent. Oder auf steigende Entsorgungskosten für Abfall und Grabsteine. „Uns bleibt nichts anderes übrig, als die Kosten anzupassen“, sagt der Dekan. Friedhöfe sind sogenannte Selbstabschließer, das heißt sie müssen sich wirtschaftlich selbst tragen und kostendeckend arbeiten.

Dekan Peetz sagt, das sei die eine Seite der Erhöhung der Gebühren. Die andere sei die Änderung der Friedhofsordnung. Die evangelischen Friedhöfe in Bayreuth erlauben ab sofort Baumbestattungen. Das haben die Friedhofsausschüsse im Herbst beschlossen. „Das ist unser Beitrag zur Diskussion um den Ruhewald“, sagt Peetz. Es gehe darum, die Friedhöfe attraktiver zu machen.

Das fordert der Verband der Bestatter schon lange. Sprecher Oliver Wirthmann sagt, es gebe einen leichten Trend zu Bestattung an Bäumen. Keine Rolle spiele die Frage ob Wald oder im Friedhof. In Zahlen heißt das: Bei 860 000 Verstorbenen im Jahr gebe es etwa 35000 Waldbestattungen. Der eigentliche Trend sei ein anderer. Ein Megatrend. „54,6 Prozent Kremationsanteil“, sagt Wirthmann. Mehr als die Hälfte der deutschen Verstorbenen werden eingeäschert. Wirthmann sagt: „Die Kommunen müssen lernen, dass sie ihre Friedhöfe attraktiver machen.“

Und das versuchen jetzt die Bayreuther Friedhöfe. Der Trend gehe von Erdbestattung hin zu Urnenbestattung, sagt der Dekan. Und der sagt, dass Bestattungszahlen insgesamt zurück gehen. Für den Dekan geht es um die Friedhofskultur. Eine Kultur, die sich verändert. Eine Kultur, an die sich die Friedhöfe anpassen müssen. Und deshalb sei jetzt die Baumbestattung auf den evangelischen Friedhöfen möglich. Allerdings: nicht anonym, so wie auf dem Südfriedhof. Das habe theologische Gründe. „Es soll einen Ort geben für die Trauer“, sagte Peetz als er im Herbst die neuen Baumbestattungen vorstellte.

Deshalb gibt es jetzt drei Formen der Baumbestattung: mit steinerner Bodenplatte, mit Metallring um den Baum, mit kleinen Grabmalen zum selbst gestalten. Sie gehen damit einem viel geäußerten Wunsch nach Baumbestattungen nach, sagt der Dekan. Es ist der Versuch, Baumbestattungen und die vorhandene Infrastruktur der Friedhöfe mit Parkplätzen, Wegen und Pflege zu verbinden.

Voraussetzung für die neue Bestattungsform sei die Satzungsänderung gewesen. Und da habe der Friedhofsausschuss die Anpassung der Gebühren gleich mitbeschlossen. „Etwa um zehn Prozent“, sagt Peetz. „Ich bin jetzt seit 15 Jahren als Dekan Vorsitzender im Friedhofsausschuss. Das ist meine dritte Anpassung.“ Bisher kostete ein Urnenwahlgrab mit Laufzeit 15 Jahre 300 Euro. Ab sofort werden 330 Euro fällig.

Auch die Stadt Bayreuth erhöht übrigens die Bestattungsgebühren. Nicht 2015, aber zum 1. Januar 2016. Die dann geltenden Gebühren hat der Stadtrat bereits beschlossen, heißt es aus der Pressestelle der Stadt. Ein Urnenwahlgrab kostet dann auf dem Südfriedhof statt 390 Euro für 20 Jahre ab Januar 2016 500 Euro.


Info: Das ändert sich auf dem Friedhof

Urnengrab: Ein Urnenwahlgrab auf dem städtischen Südfriedhof kostet ab 1.1.2016 500 Euro, bisher lag die Gebühr für die 20-jährige Nutzungszeit bei 390 Euro. Ein Urnenwahlgrab auf St. Johannis, St. Georgen oder dem Stadtfriedhof kostet ab sofort 330 Euro für 15 Jahre. Bislang lag die Gebühr bei 300 Euro.

Erdgrab: Ein Einzelwahlgrab für Erwachsene mit Laufzeit 20 Jahre kostet auf einem der drei evangelischen Friedhöfe in Bayreuth 640 Euro. Bisher lagen die Kosten bei 580 Euro. Ein Wahlgrab auf dem städtischen Südfriedhof kostet ab Januar 2016 425 Euro, bislang liegen die Kosten bei 400 Euro.

Baumgrab: Drei Arten der Baumbestattung gibt es künftig in den drei evangelischen Friedhöfen: Baumgrabstätten mit einheitlichen Namensplatten (705 Euro/15 Jahre), Baumgräber mit gemeinsamem Grabmal oder Metallring (825 Euro/15 Jahre) und Baumgräber mit individuellen Grabmalen (945 Euro/15 Euro).

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