Bernal wäre eigentlich der Star der Rundfahrt. Doch für ihn ist die Deutschland-Tour erst das zweite Rennen nach seinem lebensgefährdenden Sturz im Januar. „Ich will so viele Rennen wie möglich fahren und Kilometer sammeln. Ich bin sehr glücklich, wieder dabei zu sein, nachdem ich fast tot war“, sagte Bernal. Der 25-Jährige hatte beim Prolog in Weimar Platz 73 belegt, auf dem Weg nach Meiningen verlor er auf der Schlussrunde den Anschluss ans Feld.
Schlimmer Unfall in Kolumbien
Bernal war im Januar in seiner kolumbianischen Heimat im Training mit hoher Geschwindigkeit ungebremst in einen stehenden Bus gerast. Dabei hatte sich der Tour-Sieger von 2019 mehr als 20 Knochenbrüche zugezogen und lag drei Tage im Koma. Die Folgen spürt er noch heute. „Da ist eine Menge Metall in meinem Körper. Ich bin wie Robocop“, sagte Bernal. Er hoffe, im nächsten Jahr „wieder eine normale Saison“ zu haben.
Bis dahin genießt er es einfach, wieder im Radsport-Zirkus dabei zu sein. Schon Ende Juni war der Kletterspezialist vor dem Start der Tour de France nach Dänemark gereist, um die Rennatmosphäre zu spüren. „Ich wollte einfach bei den Jungs sein. Das hat mich sehr glücklich gemacht“, sagte Bernal. Top-Ergebnisse darf man von ihm erst wieder im kommenden Jahr erwarten.