Ins All treibe ihn vor allem Neugier und Faszination, sagt er: „Wir Menschen wollen mehr über das Universum herausfinden, woher wir kommen, ob es da draußen Leben gibt. Wirtschaftlicher Nutzen ist für mich nur ein wichtiger Nebeneffekt.“
Erster Einsatz mit russischem Raumanzug
Für seine Mission hat Maurer lange trainiert, seit er 2015 ins Esa-Astronautenkorps kam. Dazu gehörten Überlebenstrainings im hohen Norden und im chinesischen Meer, das Leben und Arbeiten in Isolation übte er in Höhlen und in einer Unterwasserstation. Die letzten Vorbereitungen wurden dabei durch Corona erschwert. „Ich habe mit Maske trainiert, teilweise gab es auch virtuellen Unterricht“, sagt Maurer, der nun als vierter Deutscher die ISS betritt.
Der härteste Teil der Ausbildung sei das Unterwassertraining im Raumanzug gewesen, körperlich wie geistig. Dabei übte Maurer einen besonderen Weltraumspaziergang: Als erster Europäer soll er bei einem Einsatz außerhalb der Station einen russischen Raumanzug nutzen, bisher stiegen Esa-Astronauten dafür in das US-Modell.
Für die gemeinsame Aufgabe mit einem russischen Kollegen und dessen Bodenpersonal hat Maurer Russisch gelernt, auch wenn er darin „nicht ganz so fit“ sei wie im Englischen. Notfalls gebe es aber eine Dolmetscherin im Kontrollzentrum. Frei schwebend, mit nur zwei Kabeln als rettende Verbindung zur Station, müsse er stets konzentriert bleiben: „Ich möchte ja nicht wegdriften und zu Weltraumschrott werden.“
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Ob Maurer sich an Bord der ISS auch sicher fühlt? Am frühen Donnerstagmorgen hatte Rauch einen Alarm im russischen Teil der Station ausgelöst, die Luft musste gefiltert werden. Maurer betont: „Wir sind ausgebildet für Extremsituationen, zum Beispiel Feuer, Druckverlust oder giftige Atmosphäre.“ Die Astronauten wüssten, wie sie Lecks schließen oder einzelne Module der Station abschotten könnten. „Ganz vorne steht das Leben der Astronauten“, sagt Maurer. „Sie müssen geschützt werden, erst dann kommt die Raumstation.“