Herzinfarkt vor vier Jahren
Vereinsmäßig zu Hause ist Adam Polster beim Kleintierzuchtverein Mistelgau. Dort ist sein Sohn Lorenz auch Schriftführer und managt für den Vater per Internet die Verkäufe der Zuchtkaninchen, die nicht nur Abnehmer in Deutschland, sondern auch in Frankreich oder Tschechien finden. Die Käufer werden auf Grund der Ausstellungskataloge auf die Besitzer aufmerksam, so Adam Polster. Seit seinem Herzinfarkt vor vier Jahren unternimmt er auch nicht mehr so weite Reise zu Ausstellung, so wie früher nach Karlsruhe oder Kassel. Dabei heimste er viele Preise ein. In Straubing wurde einer seiner Rammler – das männliche Tier bei den Hasen – als Bester in Bayern ausgezeichnet.
Sohn Lorenz als Jugendmeister
In früheren Jahren waren neben Ehefrau Anna auch seine Kinder oft dabei. Sohn Lorenz fuhr dabei auch den Titel eines Jugendmeisters mit ein. Wie überhaupt der Ankauf von neuen Rammler und Häsinen zur Blutauffrischung in einer Zucht sehr wichtig ist. Beweise der erfolgreichen Zuchtarbeit von Adam Polster finden sich unter anderen in der große Vitrine im Wohnzimmer. In den 1980-er Jahren hatte er rund 100 Deutsche Riesen Wildfarbig.
Ungefähr 50 Zuchthasen zur Zeit
Derzeit befinden sich 50 Zuchthasen in seinen Stallungen, die alle bestens mit Wasser, Stroh und Heu und Futter ausgestattet sind. Wichtig ist, dass die Tiere nicht nur Heu fressen, um das richtige Gewicht für Ausstellungen von acht bis neun Kilogramm auf die Waage zu bringen. Ein schwieriges Pflaster ist die Bewertung durch Preisrichter, die allerdings auch einen schweren Stand hätten.
Die Regel: 96 von 100 Punkten
Seine Tiere erreichen in der Regel 96 bis 97 von 100 Punkten und sind stets vorne platziert. Etwas Glück gehöre natürlich auch dazu, so Adam Polster, denn bei Schauen kommt es auf Kleinigkeiten an. Bewertet wird dabei neben Gewicht, die Körperform, Typ und Bau, das Fellhaar bis zum Pflegezustand. Stolz macht dem fünffachen Vater neben seiner Zuchtarbeit vor allem, dass er allen Kindern beim Bau ihrer Häuser als Maurer helfen konnte.
Schild als Geburtstagsgeschenk
Riesig gefreut hatte er sich über das handgeschnitzte großes Schild, das am Eingang zu den Stallungen hängt mit der Aufschrift der Zuchtrasse und seinem Namen. Das hat er als Geburtstagsgeschenk erhalten.
Die Riesen unter den Hasen
Die Geschichte der Deutschen Riesen begann im belgischen Flandern. Durch Selektion wurden die damals noch mit weißen Abzeichen auf der Brust versehenen Tiere auf Größe gezüchtet. In den 1880-er und 1890-er Jahren importierte man die zwischen vier und fünf Kilogramm schweren Tiere nach Deutschland. Innerhalb von zwei Jahrzehnten gelang es, das Gewicht der Riesen auf acht bis neun Kilo zu steigern. Außerdem wurden einfarbige Fellfarben gezüchtet.
Manche wogen über 13 Kilogramm
Es gibt Riesenkaninchen, die über 13 Kilogramm wogen. In der deutschen Standardzucht wurde das Gewicht 2012 auf 11,5 Kilogramm begrenzt. Das Mindestgewicht für die volle Punktzahl bei Wertungen liegt bei sieben Kilo. Außerdem wird bei diesem Gewicht eine Körperlänge von mindestens 72 Zentimetern verlangt, die sich bei schwereren Tieren entsprechend vergrößern soll.
Größte Kaninchenrasse
Die Deutschen Riesen sind die größte Kaninchenrasse, die es gibt. Ihre Züchtung ist eine große Herausforderung, auch, weil dazu eine Stallanlage mit ausreichend großen Boxen angeboten werden muss. Auch die Fütterung dieser Tiere ist sehr anspruchsvoll. Die Deutschen Riesen sind bei Rassekaninchenzüchtern in Deutschland eine beliebte Rasse. Die Folge: Bei der Teilnahme an großen Schauen muss man sich auch einer großen Konkurrenz stellen.