Kein Interesse an den alten Flächen
Interesse, im Gegenzug die Flächen der alten Klinik an der Kulmbacher Straße zu erwerben, habe die Stadt nicht, sagt Pressesprecher Joachim Oppold. Man werde die DRV aber bei der Verwertung des alten Standorts unterstützen, heißt es.
Kritik an dem Vorgehen gibt es nach wie vor von Seiten des Landratsamtes. Allenvoran die mit einem Neubau in Bayreuth verbundene Schließung des Standortes Bischofsgrün sorgt für Unverständnis. Landrat Hermann Hübner sagt: "Es geht mir nicht darum, ob Bayreuth für die marode Rehaeinrichtung in der Herzoghöhe eine neue Klinik bekommen soll oder nicht. Unser Einsatz gilt dem Erhalt des Standortes Bischofsgrün und dass eine gut ausgelastete Klinik nicht leer steht und verkommt." Hübner spricht nach wie vor von einem Schlag ins Gesicht der gesamten Region.
Ein unmoralisches Angebot
Immer wieder wurden auch aus Bischofsgrün Stimmen laut, die das Angebot der Stadt Bayreuth für ein unmoralisches hielten. Eines, das nur abgegeben worden sei, um den Nachbarn auszustechen. Johann Kronauer ist Referent für Finanzen beim bayerischen Städtetag. Er nimmt die Stadt in Schutz: "Es ist legitim, alles dafür zu tun, dass eine solche Einrichtung in einer Stadt erhalten bleibt." Im Rahmen der Wirtschaftsförderung sei ein Angebot, wie das, das die Stadt der DRV vorgelegt habe, rechtlich zulässig. Anders sehe sie Sache aus, wenn die Stadt Grundstücke zu besonders günstigen Preisen anbiete, um Unternehmen aus anderen Städten abzuwerben. Die Versicherung sei in der Stadt aber bereits ansässig.
Ministerium gibt grünes Licht
Vergangenen Monat hatte auch das bayerische Sozialministerium die Entscheidung der DRV, die Kliniken Herzoghöhe und Bischofsgrün zu schließen und in einem Neubau zusammenzulegen, geprüft und bestätigt. Die neue Klinik soll in acht Jahren ihren Betrieb aufnehmen. Die Höhenklinik ist mit rund 160 Mitarbeitern der größte Arbeitgeber in der Ochsenkopfregion. Die Geschäftsführung hat versprochen, dass niemand entlassen werde.