Deutlich mehr Stromtankstellen in Bamberg und Forchheim Bayreuth: Landkreis hinkt bei der Elektromobilität hinterher

Von Thorsten Gütling
Im Landkreis Bayreuth gibt es deutlich weniger Möglichkeiten ein Elektromobil aufzuladen, als in vielen Nachbarkreisen. In Bamberg und Forchheim zum Beispiel. Foto: red

Die Region ist auf dem Weg ins Zeitalter der Elektromobilität. Das zumindest behauptet die Regierung von Oberfranken. Recherchen des Kurier ergeben ein anderes Bild. Zumindest für den Landkreis Bayreuth.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Demnach gibt es im Landkreis Bayreuth drei sogenannte Stromtankstellen. In Gefrees, Pottenstein und Ahorntal. Vier weitere gibt es im Stadtgebiet Bayreuth. Sieben dagegen allein in der Stadt Bamberg. Zusammen mit dem Landkreis kommt man in Bamberg auf mindestens 19 Ladestationen für Elektrofahrzeuge. Stadt und Landkreis Forchheim kommen immernoch auf zehn Stationen.

Eine vollständige Karte gibt es wohl nicht

Damit liegen Stadt und Landkreis Bayreuth nur knapp vor Stadt und Landkreis Hof mit fünf Ladestellen und Wunsiedel mit sechs. Alle Zahlen sind Mindestangaben. Eine vollständige Karte gibt es wohl nicht. Im Internet kursieren diverse Lagepläne. Die meisten Anbieter verweisen nur auf ihre eigenen Ladestationen. Vor allem die Zahl der privaten Anbieter, also derer, die Reisenden den Strom in der eigenen Garage anbieten, ist ungewiss.

Kartierung ist das Ziel

Nach Aussage der Regierung habe sich die ins Leben gerufene Arbeitsgruppe daher auch zum Ziel gesetzt, eine vollständige Karte für den Regierungsbezirk zu entwerfen.

Und auch die Junge Liste im Kreistag Bayreuth befürchtet, der Kreis könnte den Anschluss verlieren. In einem Antrag fordert sie, das Landratsamt solle zeitnah ein Konzept erarbeiten, wohin die Reise in Sachen Elektromobilität im Landkreis gehen soll. Touristisch und wirtschaftlich werde die Elektromobilität in Zukunft ein harter Standortfaktor werden, sagt Georg Röhm, Sprecher der Liste.

Kritik an der Zusammenarbeit

Das Landratsamt antwortet darauf, dass der Kreis längst aktiv sei. Unter anderem seien Mitarbeiter in der Arbeitsgruppe der Regierung vertreten. Aussagen über die genaue Anzahl an Stromtankstellen seien aber noch nicht möglich. Bei der Regierung von Oberfranken heißt es auf Nachfrage: Die Landkreise nähmen sich mit "unterschiedlichem Engagement" dem Thema an. Bei der jüngsten Sitzung seien mit Holger Bär aus Goldkronach und Franz Tauber aus Mehlmeisel nur zwei Bürgermeister aus dem Landkreis Bayreuth anwesend gewesen. Aus der Regierung heißt es: "Die Zusammenarbeit mit dem Landkreis ist noch nicht so, wie man sich das vorstellen könnte."

Der Landkreis Bayreuth will sich jetzt an einem Förderprogramm des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur beteiligen. Dort stehen 60 Millionen Euro bereit, wenn Kreise und Kommunen ihre Dienstfahrzeuge auf Elektromobile umrüsten.

Ladesäulen sollen ausgebaut werden

Neben dem erstellen einer Karte und dem Umrüsten der Fuhrparks sei das Ziel des Arbeitskreises ganz klar die Erhöhung der Ladesäulen im Bezirk, heißt es bei der Regierung. Ein Ausbau sie derzeit nahezu kostenlos zu haben. Für öffentliche Anlagen gebe es Zuschüsse von 60 Prozent, private Stationen würden mit 50 Prozent gefördert. Einige Stromanbieter würden den verbleibenden Anteil derzeit aus der eigenen Tasche bezahlen, weil ihnen am Netzausbau gelegen sei.

Bilder