Der Weltmeister heißt Prevc

Als Weltmeister lässt sich Peter Prevc feiern. Foto: dpa/EPA Foto: red

Peter Prevc jubelte nach einer Flugshow der Superlative über WM-Gold im Skifliegen, der entthronte Titelverteidiger Severin Freund war nach einem guten zweiten Tag mit Rang sechs zufrieden.

 
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In einem atemraubenden Wettbewerb am Kulm unterstrich der Vierschanzentourneesieger aus Slowenien am Samstag seine Schanzen-Dominanz und triumphierte vor dem Norweger Kenneth Gangnes und Stefan Kraft aus Österreich.

Mit einem Flug auf 244 Meter verbesserte Prevc zunächst seinen erst am Vortag aufgestellten Schanzenrekord um einen Meter und profitierte dann vom Abbruch wegen zu starken Windes und einsetzender Dunkelheit. „Die Windgeschwindigkeiten waren nicht mehr zu kontrollieren“, begründete FIS-Renndirektor Walter Hofer die Entscheidung der Jury.

3,3 Punkte Vorsprung

Nach drei hochklassigen Durchgängen lag der 23-jährige Prevc um 3,3 Punkte vor Gangnes, der mit 238,5 Meter ebenfalls eine Weltklasse-Vorstellung bot. „Die Richtigen sind vorne“, gratulierte der entthronte Titelverteidiger Freund fair.

Der 27-Jährige verbesserte sich mit einem 223,5-m-Flug noch um einen Platz. Mehr war nach dem verpatzten ersten Tag und einem Rückstand von über 40 Punkten auf die Top Fünf nicht möglich. „Für eine Medaille hätte heute schon Komisches passieren müssen.  Leistungssport ist halt kein Wunschkonzert“, bilanzierte der Bayer.

Kampf um Mannschaftsmedaille

Immerhin stellte er einen leichten Aufwärtstrend fest, der für den Teamwettbewerb am Sonntag hoffen lässt. „Die richtige Erfüllung war es noch nicht, aber der Sprung war deutlich näher dran. Ich hoffe, dass wir morgen im Kampf um die Medaillen mitreden können“, sagte Freund.

Einen tollen Auftritt hatte Richard Freitag, der seine persönliche Bestweite um einen Meter auf 231 Meter schraubte und noch auf Rang acht flog. „Oben war es noch ein wenig verwackelt, aber unten kam dann die geile Thermik. Das ist so gigantisch“, jubelte der Sachse nach seinem Superflug.

Eine Schrecksekunde erlebte Andreas Wellinger, der im Probedurchgang im Auslauf stürzte. Der 20-Jährige blieb dabei aber unverletzt und bewies mit seinem Wertungsflug auf 211,5 Meter Nervenstärke. Am Ende stand Rang 14 zu Buche.

Andreas Wank nur Zuschauer

Das deutsche Quartett wird am Sonntag WM-Neuling Stephan Leyhe komplettieren, der als 19. die Erwartungen erfüllte. Team-Olympiasieger Andreas Wank enttäuschte als 28. und ist im Mannschaftsduell mit den favorisierten Norwegern und Slowenen sowie Gastgeber Österreich nur Zuschauer. „Wir haben eine realistische Chance und wollen diese nutzen“, sagte Bundestrainer Werner Schuster.

Ein Opfer der gigantischen Weitenjagd wurde der Norweger Johann Andre Forfang, der nach der Landung bei 240 Metern stürzte und sich eine Knieverletzung zuzog. Ob er im Teamwettbewerb zur Verfügung steht, war noch offen.

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