Der lange Weg nach Europa

Cathrin Mund
 Foto: red

Er wollte die Vereinigten Staaten von Europa: Eine Ausstellung im Deutschen Freimaurermuseum befasst sich mit Leben und Werk des Österreichers Alfred Hermann Fried.

 
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„Europa ist keine Angelegenheit eines einzelnen Staates“, unter diesem Motto machte sich der Österreicher Alfred Hermann Fried für ein friedliches Europa stark. Pazifist, Schriftsteller und Journalist- wie kaum ein anderer setzte sich der Friedensnobelpreisträger für die „Vereinigten Staaten von Europa“ ein. Seine Ideen haben Anhänger von Robert Schumann bis George C. Marshall gefunden und sind heute in der Europäischen Union manifestiert.

16 Ausstellungstafeln

Die Ausstellung „Frieden ohne Grenzen – Spuren in die Zukunft“ im Deutschen Freimaurermuseum zeichnet die Lebenswege Frieds von seiner frühen Jugend bis zum seinem Tod 1921 nach. 16 Ausstellungstafeln führen mit Bildern, Karikaturen und Zitaten an sein Wirken heran.

1892 gibt Fried mit Bertha von Suttner die pazifistische Zeitung „Die Waffen nieder!“ heraus und gründet die Deutsche Friedensgesellschaft. Unermüdlich setzte er sich, auch aus dem Schweizer Asyl während des Ersten Weltkriegs, für Friedenssicherung, die Gleichberechtigung der Sprachen und Völkerverständigung ein. Seine Ideen blieben dabei stets realistisch. So sagte er kurz nach dem Ersten Weltkrieg schon: „Der Völkerbund war nur eine Zwischenstation. Erst ein neuer Krieg mit totaler Erschöpfung der ganzen Welt wird den Weg für einen Friedenszweckverbund aufbereiten.“, und ahnte damit den Zweiten Weltkrieg voraus.

„Wenn ich mit anderen Menschen reden will, muss ich ihre Sprache lernen.“, erklärte Fried. Auch in seinem großen Einsatz für die „Internationale Hilfssprache“ Esperanto wird sein Einsatz für den Frieden deutlich.

Einen Schwerpunkt legt die Ausstellung auf Frieds Engagement in den großen Frei- und Grenzmaurerlogen. Fried unterstütze vor allem die soziale Arbeit der Logen. So spendete er 50 Prozent seines Preisgelds vom Friedensnobelpreis 1911 für ihre Sozialarbeit.

Foto: Lammel