Der Ingenieur Markus Tusch bewirbt sich bei der Bundestagswahl um ein Mandat Kulmbacher Grüne stellen Kandidaten vor

Von Stephan Herbert Fuchs
Markus Tutsch (links) will für die Kulmbacher Grünen ins Rennen gehen. Darüber freuen sich Sprecherin Dagmar Keis-Lechner und Kreisrat Claus Gumprecht.Foto: Fuchs Foto: red

Noch ist Markus Tutsch in Kulmbach Stadt und Land ein unbeschriebenes Blatt. Doch das soll sich ändern.

 
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Der Kreisverband der Grünen hat bei den Mann vorgestellt, mit dem die Partei im kommenden Jahr in den Bundestagswahlkampf ziehen will. Tutsch ist Chef des Unternehmens STS im sächsischen Grünbach mit 40 Beschäftigten. Das Unternehmen produziert Heimtextilien. Tusch ist Ingenieur und wohnt seit November 2014 in Kirchleus.

Wirtschaft und Energie

Wofür er steht, machte Tusch bei der Mitgliederversammlung klar: Wirtschaft, Energie und Bildung, das sind seine Themen. Er bezeichnete sich selbst als Gegner der Handelsabkommen TTIP und CETA. Beide seien demokratiefeindlich und würden in jeden nur denkbaren Lebensbereich „von der Wiege bis zur Bahre“ eingreifen. Er stehe stattdessen für nachhaltiges Wirtschaften unter dem Motto „Lieber Mittelstand als Multistruktur, bei der wenige Unternehmen die Welt beherrschen“.

Bewunderung für Merkel

Auch zur Flüchtlingspolitik nahm Tutsch Stellung. Er bewundere noch immer die Entscheidung von Bundeskanzlerin Angela Merkel, die Grenzen zu öffnen, auch wenn man aus heutiger Sicht einiges besser hätte machen können. „Menschlichkeit ist nicht an einer Grenze festzumachen“, sagte er. Allerdings brauche es heute Hilfe mit Verstand, um nicht selbst hilflos zu werden.

Obwohl er sich selbst als EU-kritisch bezeichnete, sei für ihn die Europäische Union die Antwort auf viele Probleme und nicht das Problem selbst. „Europa ist wirtschaftlich stark, aber politisch schwach“, sagte Markus Tutsch. Deshalb benötige der Zusammenschluss eine gemeinsame Stimme, die Mitgliedsstaaten sollten näher zusammenrücken, um die Außenwirkung zu stärken.

Unternehmen gut aufgestellt

Tutsch machte keinen Hehl daraus, dass er hier „nicht so wahnsinnig bekannt“ sei. Es werde sicher auch nicht einfach werden, in Kulmbach zu wohnen und in Sachsen zu arbeiten. Dennoch sah er sein Unternehmen als gut strukturiert an, um diese Herausforderung zu meistern.

Nominiert werden soll Markus Tutsch bei der Aufstellungsversammlung der Grünen am 13. Oktober in Kulmbach. Es könne durchaus sein, dass die zum Wahlkreis gehörenden Kreisverbände Lichtenfels und Teile des Landkreises Bamberg noch einen eigenen Kandidaten präsentieren, sagte Sprecherin Dagmar Keis-Lechner.

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