Auf dem Regal über dem Schreibtisch liegt sie. In der Ecke des Wohnzimmers: die Konzertina des Großvaters. Aus dunklem Holz, fast schwarz. Ein Erbstück. Optisch wie ein altertümliches Akkordeon. Spielen, sagt Ralf Hermann, kann er es nicht. Überhaupt gibt es in der Gegend nur noch wenige, die das können. „Sie ist diatonisch und anders als bei einem herkömmlichen Akkordeon erzeugt das Ziehen und Drücken vom Balg unterschiedliche Töne“. Trotzdem: Abgeben will er das Erbstück nicht. Es ist sozusagen die schützende Hand des Großvaters. Ein Wachposten, der über ihm ruht. Und dafür sorgt, dass er ganz schön was macht aus seinen musikalischen Genen.