Kein Job für jedermann
Auch wenn jeder Postbote werden kann – für den Vater dreier Kinder ist es kein Job für jedermann: „Man muss belastbar und auch gerne draußen sein, sonst macht man den Job nicht lange.“ Zudem müsse man bei Wind und Wetter zustellen – was vielen nicht gefalle. Nur einmal habe er bisher nicht die Post ausgetragen – da seien die Straßen aufgrund von Eisregen spiegelglatt gewesen. Dafür bietet der Job aus Sicht des Briefträgers viele Vorteile: „Wir können uns die Zeit einteilen, wie wir wollen.“ Sobald der Postmitarbeiter mit seiner Tour fertig ist, hat er Feierabend. „Egal um wie viel Uhr.“ Und natürlich der enge Kontakt mit den Kulmbachern.
Gearbeitet wird, bis die Post ausgetragen ist
Gerade neue Postboten tun sich schwer, denn sie wissen nicht, wer wo wohnt. „Ich hatte schon neue Postboten, die haben mit der Taschenlampe ausgetragen, weil sie so lange gebraucht haben“, sagt Opel. Doch nach zehn Stunden Arbeit ist auch für Postboten Schluss. Sollte die Route bis dahin nicht beendet worden sein, muss der Mitarbeiter im Verteilzentrum in Bayreuth anrufen. Und die restlichen Briefe am nächsten Tag austragen. Das passiere jedoch sehr selten.
Arbeit wird immer schwerer
Auch auf den letzten Metern seiner Tour wird Opel kein bisschen langsamer. Mittlerweile ist es 14 Uhr, die Temperaturen erreichen fast den Gefrierpunkt. Der Wagen des Postboten ist mittlerweile leer, über 600 Briefe hat er an diesem Tag zugestellt. Die Arbeit sei in den vergangenen Jahren mehr geworden, sagt Opel. „Früher hat jeder von uns 20 Pakete ausgeteilt, heute sind es hundert.“ Schuld daran ist nicht nur der Online-Handel, sondern auch die Post selbst. Denn jedes Jahr wird die Route der Briefträger verändert. Mal kommt eine Straße dazu, mal fallen Straßen weg.
Doch etwas anderes als Postbote möchte Opel gar nicht sein – trotz kleinerer Zwischenfälle. „Als Postbote muss man alles mal mitgemacht haben“, sagt Opel. Dazu gehöre auch, mal von einem Hund gebissen zu werden. Oder auf der Straße auf einer Eisscholle auszurutschen.