Es fehlen 60 000 Euro, weil es seit 2013 keine Fördermittel mehr gibt Familientreff in der Negeleinstraße steht vor dem Aus

Von Maximiliane Rüggeberg
Beliebte Einrichtung: Den Familientreff in der Negeleinstraße besuchen täglich bis zu 80 Gäste. Trotzdem muss das Haus vielleicht schließen. Es sei denn, bis zum Ende des Jahres kommen die fehlenden 60 000 Euro zusammen. Foto: Wittek Foto: red

Der Familientreff in der Negeleinstraße steht vor dem Aus. Die Fördermittel sind 2013 ausgelaufen, deshalb klafft ein Defizit von 60 000 Euro in der Kasse. Kommt das Geld nicht bis Ende des Jahres zusammen, muss der Familientreff schließen.

 
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Für Karlheinz Kuch, Geschäftsführer der Gummi-Stiftung, waren die vergangenen Wochen nicht einfach. Gemeinsam mit der Führungsriege hat er hin und her überlegt, wie man das Loch in der Finanzierung stopfen könnte. Das Problem: Die Fördermittel des Bundes – rund 40 000 Euro – fließen seit 2013 nicht mehr. Deshalb spitzt sich die finanzielle Situation immer mehr zu. 120 000 Euro kostet der Betrieb des Hauses insgesamt. „Davon können wir nur die Hälfte selbst erwirtschaften“, sagt Karlheinz Kuch, Es fehlen also 60 000 Euro.

Keine Chance ohne externe Geldgeber

Nach langen Gesprächen hat der Stiftungsrat einem Zuschuss von 15 000 Euro zugestimmt. „Darüber hinaus könnten wir selbst noch 5000 Euro zusammenkriegen“, sagt Kuch. Bleibt aber immer noch ein Defizit von 40 000 Euro. Ohne externe Geldgeber kann die Stiftung das Loch nicht mehr stopfen. Sollte die Finanzierungslücke bis zum Ende des Jahres bestehen, schließt der Familientreff für immer seine Türen. Wie es dann mit den Mitarbeitern weitergeht, ist unklar. Im Haus arbeiten 80 Ehrenamtliche, aber auch drei Teilkräfte und eine Vollzeitkraft. Im Fall einer Schließung wolle man sie aber nicht alleine lassen, sagt Kuch.

Vielleicht muss es aber gar nicht soweit kommen. In den vergangenen zwei Tagen haben sich viele Menschen bei Kuch gemeldet, die dem Familientreff helfen wollen. „Sie fragen, was sie tun können – sogar über Facebook“, sagt Kuch. Selbst die Musiker der Stadtkapelle wollen den Treff nicht im Stich lassen. Dirigent Thomas Besand will nach der Sommerpause gemeinsam mit dem Vorstand der Kapelle planen, wie man am besten helfen kann. Im Gespräch sei ein Benefizkonzert, eventuell aber auch eine Gemeinschafts-Veranstaltung mit anderen Unterstützern. Das will Besand mit dem Vorstand noch klären. Fest steht bislang nur, dass die Kapelle helfen will. Für Besand ist das eine Selbstverständlichkeit. „Wir sind ja schließlich selbst ein gemeinnütziger Verein.

Bis zu 80 Gäste täglich

Karheinz Kuch hofft sehr darauf, dass genug Spenden zusammenkommen, um den Treff zu retten. „Er ist ein wichtiger Bestandteil der Familienfreundlichkeit in der Kommune“, sagt er. Täglich besuchen bis zu 80 Gäste die Einrichtung in der Negeleinstraße. Dazu kommen viele, die an Kursen und Veranstaltungen teilnehmen. Um die 20 Kurse bietet der Treff mittlerweile an. Kuch möchte diese Vielfalt gern erhalten. Deshalb freut er sich über die vielen Unterstützer, die bereits ihre Hilfe zugesagt haben. Damit habe er nicht gerechnet.

Ob am Ende genug Spenden zusammenkommen, bleibt abzuwarten. Stichtag ist der 31. Dezember dieses Jahres. Bis dahin muss nicht nur das Defizit ausgeglichen werden, sondern auch ein Finanzierungsplan für die nächsten Jahre stehen, sagt Kuch. Nur dann habe der Familientreff eine Zukunft.

Info: Wer den Familientreff unterstützen möchte, kann eine Spende auf das Konto Nummer 118 0000, Sparkasse Kulmbach-Kronach, überweisen.

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