Der 51-Jährige hatte einen Erpresserbrief geschrieben und 215.000 Euro gefordert Hoeneß-Erpresser legt Geständnis ab

Der damamlige Präsident des FC Bayern München, Uli Hoeneß, im März dieses Jahres. Am Montag startete der Prozess gegen den mutmaßlichen Erpresser des Ex-Bayern-Präsidenten. Foto: dpa Foto: red

Uli Hoeneß sitzt im Gefängnis. Der Mann, der ihn erpressen wollte, hat heute vor Gericht in München ein Geständnis abgelegt. Er habe so gehandelt, weil er Schulden hat.

 
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Der mutmaßliche Erpresser von Uli Hoeneß hat vor dem Landgericht München II ein umfassendes Geständnis abgelegt. "Ich befand mich damals in einer absolut verzweifelten Situation", gab der 51-Jährige in einer von seinem Anwalt verlesenen Erklärung am Montag an. Die Übernahme eines Lotto-Geschäftes habe ihn und seine Freundin finanziell ruiniert. "Die Schulden häuften sich, es kam zu Pfändungen bei meiner Lebensgefährtin." Der an Diabetes erkrankte Mann habe sich die Krankenversicherung nicht mehr leisten können.

Der 51-Jährige hat nach eigenen Angaben im Mai dieses Jahres einen mit "Mister X" unterzeichneten Drohbrief an den Ex-Präsidenten des FC Bayern München geschrieben und darin 215.000 Euro gefordert.

Der Mann wurde bereits schon einmal wegen Betrugs verurteilt

Der vorbestrafte Mann war einst nach eigenen Angaben wegen Betrugs in Höhe von 220.000 D-Mark zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Als er von dem Urteil gegen Hoeneß erfuhr, erschienen ihm die drei Jahre und sechs Monate wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe im Vergleich zu seiner eigenen Haftstrafe "ungeheuer", wie er sagte.

"Die Idee kam spontan, ausgelöst durch meine völlig desolate Lage", hieß es in der Erklärung. Er habe gar nicht ernsthaft damit gerechnet, die Summe auch wirklich zu bekommen. "Es war wie die Abgabe eines Lottoscheins", sagte der Angeklagte auf Nachfrage des Vorsitzenden Richters.

Bei der fingierten Geldübergabe wurde er von der Polizei festgenommen. Hoeneß, der in Landsberg am Lech im Gefängnis sitzt, ist nach Gerichtsangaben zwar als Zeuge geladen, eine Sprecherin ging aber nicht davon aus, dass er nach dem umfassenden Geständnis des Angeklagten noch aussagen muss.

dpa

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