Dennis Schröder führt die deutschen Basketballer zum ersten WM-Titel. Auf der Vorschlagliste für den Sportler des Jahres steht er aber nicht. Warum?
Erst Weltmeister werden, dann aber kein Kandidat als Sportler des Jahres sein: Dieses Schicksal teilt Basketball-Star Dennis Schröder mit Fußball-Legenden wie Franz Beckenbauer oder Fritz Walter. Bei der prestigeträchtigen Gala in Baden-Baden an diesem Sonntag (22.15 Uhr/ZDF) werden Mannschaftssportler, die mit ihrem Team für die Ehrung als Mannschaft des Jahres vorgeschlagen sind, nicht für die Einzelliste berücksichtigt. Das ist seit Jahrzehnten Brauch.
Die wählenden Journalistinnen und Journalisten können die Basketball-Weltmeister wie Schröder oder Franz Wagner zwar händisch in ihre Wahlliste eintragen. Doch die mit zehn Athleten vorgegebene Liste sieht diese Akteure aus Mannschaftssportarten nicht vor. So wird eine Auszeichnung relativ unwahrscheinlich.
Teamkollege Daniel Theis sieht die Vorauswahl kritisch und hat das Fehlen von Basketball-Kapitän Schröder bemängelt. Es sei zwar gut, dass das Team im Sommer nominiert worden sei, sagte der Profi der Los Angeles Clippers der Deutschen Presse-Agentur. „Aber ich denke trotzdem, wenn man Weltmeister wird, dass zumindest Dennis, der auch MVP des Turniers wurde, dass der auf jeden Fall auf der Liste stehen muss, auch für den Sportler des Jahres.“
Schröder hatte das Nationalteam zum ersten WM-Titel ihrer Geschichte geführt. Für seine überragenden Leistungen bei dem Turnier war der Profi der Toronto Raptors zudem als wertvollster Spieler ausgezeichnet worden. „Wenn man es als Team bekommt, ist das natürlich immer noch was Schönes“, sagte Theis. „Aber den größten Erfolg haben wir ja schon gehabt.“ Für den Titel als Mannschaft des Jahres gelten die Basketballer als klarer Favorit.
