DEL2 Hockey-Triple hinterlässt Finanzloch

Die Eishockey-Party in Klingenthal hat Folgen: Die Veranstalter rechnen mit einem dicken Minus.

 
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Eishockey unter der Sprungschanze – das zog zahlreiche Fans an. Aber nicht genug. Foto: IMAGO/CTK Photo/IMAGO/Slavomir Kubes

Im Privaten weiß es jeder: Eine Geburtstagsparty kann so einiges kosten – und die Geschenke kompensieren längst nicht die finanziellen Ausgaben. Das erlebt derzeit auch die DEL2, die am Wochenende in Klingenthal unter der Schanze der Vogtland-Arena ihren zehnten Geburtstag feierte. 36 000 Zuschauer strömten in die Arena und feierten die drei Spiele. Erstmals wurden Eishockey-Spiele im Auslauf einer Schanze gespielt. Dafür war ein hoher Aufwand nötig: Auf der 1890 Quadratmeter großen Fläche musste über einer Isolierung ein spezielles Mattensystem mit insgesamt 111 104 Metern Kühlkapillarrohr installiert werden. Zusätzlich kamen 290 Meter Verbindungsrohre zwischen der Eisfläche und der Kältetechnik zum Einsatz, um optimale Bedingungen zu gewährleisten.

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Rein sportlich hat sich die Veranstaltung gelohnt, wie die DEL2 ihren Geschäftsführer René Rudorisch zitiert: „Wir haben ein einmaliges Eishockey-Wochenende hinter uns, an dem es uns gelungen ist, mit einem atemberaubenden Ambiente viel Werbung für unsere Sportart und unsere Liga zu machen. Damit ging ein Traum in Erfüllung. Gewonnen hat am Ende der Sport, darauf bin ich sehr stolz.“

Deutliches Minus

Allerdings fällt die wirtschaftliche Bilanz des Events alles andere als euphorisch aus: Die Besucherzahl von 36 000 habe die „Erwartungen letztlich nicht erfüllt“, sagte Eva Wagner, Geschäftsführerin des Veranstalters „Die Sportwerk GmbH“. Allerdings sagte sie auf der Pressekonferenz am Sonntag: „Uns fehlten annähernd 10 000 Zuschauer, um die Gesamtveranstaltung kostendeckend zu bewirtschaften.“ Sie spricht von einem sechsstelligen Minus. 200 000 Euro fehlen, die ihr Unternehmen nun tragen müsse.

Die Gründe für das schlechte wirtschaftliche Ergebnis erklärte sie mit dem Termin, der mitten in die sächsischen Winterferien fiel. Zudem kommt noch der Standort Klingenthal hinzu, der eine lange Anreise der Fans zur Folge hatte. Schon zum Auftakt am Freitag zwischen Crimmitschau und Dresden hatte es Probleme bei der An- und Abreise gegeben. Die Anpassungen am Samstag und Sonntag hätten aber zu einem „reibungsloseren Ablauf“ geführt.