Das Totale Bamberger Cabaret will die Oberpfalz an Tschechien verschenken Viel Applaus für TBC

Von Eva Böhm
Beim Jubiläumsprogramm gab es "TBC" zu sehen. Foto: Eva Böhm Foto: red

Mit "Respegt“ und heftigem Applaus wurde das "Totale Bamberger Cabaret“ – "TBC“ von den gut hundert Besuchern im Pegnitzer Gymnasium belohnt – herausgefordert von den Akteuren.

 
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Kulturbeauftragter Karl Lothes holte zu seinem diesjährigen Jubiläumsprogramm das fränkische Spaßmachertrio in die Stadt. Sie eröffneten den humorvollen Abend mit einem "Pegnitz-Lied“ und spielten die letzte Strophe zum Abschluss des Programms; halt nein: die letzte Nummer war das Gebet: "Herr, ich bin ein Franke – Danke“.

In schneller Folge wurden die Acts auf die Bühne gelegt, beginnend mit den verschiedenen Problemen im Großhirn von Horst Seehofer. Es wurde die Vernunft gesucht, Ego und Sexualzentrum gefunden „engstirnig und verfilzt war das Hirn“. Beim Drehen der Zirbeldrüse, zu weit nach rechts, verkündete Seehofer die Vereinigung von Österreich mit Bayern, beim Drehen zu weit nach links erklärte er Gregor Gysi zu seinem Nachfolger. Der Reparaturtrupp konnte nicht alle Arbeiten erledigen, zum Beispiel die Verbindung von Hirn zum Mund, denn sie waren in großer Eile zum nächsten Auftrag. Sie mussten bei der AfD-Vorsitzenden Frauke Petry eine Hohlraumversiegelung vornehmen.

Gibt es in Pegnitz Smartphones?

Viele sinnige und unsinnige Sprüche sind dem Trio zu den Handys, I-Phones, Smartphones und dem Internet, „haben Sie in Pegnitz überhaupt eines?“ eingefallen. Die Gäste wurden musikalisch unterrichtet in sms-isch: .., – hdl – ich liebe dich.

Sie führten ihren Bühnenklamauk nicht nur auf den Brettern der Welt auf, sie begaben sich direkt ins Publikum, beispielsweise um schräge Selfies zu schießen. Nach dem Hildegard Knef-Hit „Für mich soll’s rote Rosen regnen“ kreierten sie "Für mich soll’s roten Presssack regnen“; dies endete jedoch damit, zu Rohkost verdonnert zu werden. Eine schöne Nummer legten sie in das Bayerische Heimatmuseums mit Sitz in Nürnberg, denn da gab es viele wichtige Dinge zu erledigen, unter anderem auch die Gestaltung von Orts- und Verkehrsschildern in deutscher und fränkischer Sprache. Eine Autorenlesung hatte es in sich, denn die Akteure schlugen sich quasi die Werbespots um die Ohren – und dies sehr heftig. Die Besucher sollten nicht nach Hause gehen, ohne die Erläuterung des Programmtitels "Dappen wie wir“ erklärt zu bekommen. In diesem Namen steckt die Abkürzung „App“ drin. Dazu gab es zahlreiche Lieblingszitate aus "Fussballerzitate.de“ – ja, da konnte kräftig gelacht werden.

Die Bundesmerklerin beeindruckt

Bemerkenswert war der Sketch mit der "Bundesmerklerin“, die anhand eines „CDU-Beschwörungsformel-Buches zur Schwarzen Magie“ mit etlichen verstorbenen und lebenden Politikergrößen in Verbindung kommunizierte. Toll, wie bei dieser Nummer großartige Stimmenimitationen präsentiert wurden; da gab‘s was zu lachen. Ebenso beeindruckte die gezeigte Mimik.

Weiter legten die Klamauker einen Auftritt hin, als "FFF – Frängische Folks Front“. Diese Formation hat sich als Ziel gesetzt, ganz Deutschland bis auf den letzten Zipfel nach Franken einzugliedern – bis auf die Oberpfalz – die wird an die Tschechen verschenkt.

Karl Lothes dankte der Leitung des Gymnasiums, der Klasse 11 für die köstliche und preisgünstige Bewirtung sowie der Technikgruppe für ihr Mitwirken. Er teilte mit, dass der neue Flyer fürs Brettl-Programm erschienen ist und warb für die nächsten Veranstaltungen in Sachen Kleinkunst, Kabarett und Musik.