Das Rote Kreuz packt in der Eifel an Kulmbacher Helfer im Krisengebiet

Noch in der Nacht haben Anna Hoffmann und Andre Huber ihren Dienst in der Eifel angetreten. Sie unterstützen mit ihrer speziellen Ausbildung die Einsatzleitung in einem dafür ausgestatteten Fahrzeug. Foto: BRK

Anna Hoffmann und Andre Huber haben eine spezielle Ausbildung, die jetzt an den Einsatzorten gebraucht wird. Ihre Qualifikation ist der Eifel aktuell ganz besonders gefragt.

 
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Kulmbach - Jetzt helfen auch Kulmbacher ehrenamtlich mit in den von Hochwasser schwer betroffenen deutschen Regionen. Um 13.30 Uhr am Samstag sind Anna Hoffmann und Andre Huber vom Kulmbacher BRK zusammen mit Kronacher Kameradinnen und Kameraden aufgebrochen. Sie wissen, dass schwere Tage vor ihnen liegen. Dennoch fahren sie ins Krisengebiet und packen an, um den Menschen zu helfen.

Die Regierung habe Unterstützungseinheiten angefordert, erklärt Max Türk, der Katastrophenschutzbeauftragte des BRK-Kreisverbandes Kulmbach. Er ist selbst (wie am Samstag berichtet) in diesen Tagen in Bereitschaft. Jeden Moment kann auch er abberufen werden, wenn er mit seinen Qualifikationen gebraucht wird. Doch vorerst hilft er aus dem Hintergrund, wie er sagt. Zum Beispiel bei der Organisation, die richtigen Helfer zu finden und sie, wenn nötig, in Schichten einzuteilen. Im aktuellen Fall ging es darum, Helfer zu finden, die mit bestimmten Fachkompetenzen die Einsatzleitung vor Ort unterstützen können.

Eine Einheit aus Kronach, die aus Kulmbach unterstützt wird, hatte sich auf den Weg gemacht. Alle verfügen, wie Max Türk erklärt, über spezielle Ausbildungen, die jetzt in Rheinland-Pfalz und Nordrhein Westfalen dringend gebraucht werden. Rund um die Uhr arbeiten die Helfer in den von den Wassermassen schwer betroffenen Gebieten. Damit muss auch 24 Stunden am Stück die Koordination gewährleistet sein. „Wir sind mit zwei Helfern, Kronach mit fünf Helfern jetzt unterwegs in Richtung Nürburgring“, informierte Max Türk am Samstag. Die Einsatzdauer wird vorerst auf 72 Stunden geschätzt. Ob das so bleibt, ist noch offen. Die BRK-Einsatzgruppe hat die Anweisung bekommen, möglichst schon im Fahrzeug zu schlafen, damit sie sofort in den Einsatz gehen können.

Anna Hoffmann und Andre Huber haben eine spezielle Ausbildung, die jetzt an den Einsatzorten gebraucht wird. Sie gehören dem Fachdienst Information und Kommunikation an. „Sie unterstützen bei uns in Schadensereignissen den Einsatzleiter. Sie wickeln den Funkverkehr ab, kümmern sich darum, zum Beispiel Klinikbetten abzuklären, Autos von A nach B zu dirigieren und vieles mehr.“ Diese Qualifikation sei aktuell gefragt. In der Beziehung arbeite das Kulmbacher BRK schon immer sehr eng mit Kronach zusammen. So sei der Entschluss gefasst worden, die Einheit gemeinsam zu besetzen.

Vorerst sind mindestens 72 Stunden vorgesehen. Die Einheit stellt den Meldekopf für die Einheiten aus Bayern dar und kümmert sich um die Kommunikation im Bereitstellungsraum beziehungsweise um die Helfer- und Fahrzeugregistrierung für die Einheiten aus Bayern, Baden Württemberg, dem Saarland, Hessen und Luxemburg.

Nach drei Tagen werde ausgewechselt, erläutert Max Türk. Auch dafür müssen bereits die Vorbereitungen getroffen werden. Es muss geklärt werden, ob man mit einem Mannschaftstransporter fährt und natürlich, wer sich aufmacht, die jetzt eingesetzten Kräfte zu ersetzen. Auch die Frage, ob das ganze Team, das jetzt im Einsatz ist, ausgewechselt werden muss, steht an. „Das wird sich dann im weiteren Verlauf zeigen“, sagt Max Türk.

Er selbst ist vorerst zu Hause geblieben. Sein Kollege aus Kronach übernimmt jetzt die Aufgaben m Vorauskommando. „Ich halte hier vor Ort die Stellung und unterstütze von Kulmbach aus“, sagt Max Türk.

Auf die insgesamt sieben ehrenamtlichen Rotkreuzler wartet ein Einsatz, der ihnen viel abverlangen wird. Allen ist vor allem bewusst, dass es mit einigen wenigen Tagen angesichts des immensen Leids und Schadens in der Eifel nicht getan sein wird.

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