Das Kreuzsteinbad eröffnet die Badesaison

Von Thorsten Gütling

Das Kreuzsteinbad startet in die Badesaison. Wenn am Donnerstag die ersten Badegäste kommen, haben die Beschäftigen bereits neun Wochen hart gearbeitet.

 
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Das Wasser in den Schwimmbecken ist 19,5 Grad warm. Seit einer Woche wird geheizt und 23 Grad sollen es bis zur Eröffnung werden. "Wenn sich die Temperaturen nachts im einstelligen Bereich bewegen, dann erreichen wir durch das Heizen gerade mal, dass wir die Temperatur halten", sagt Uwe Kasel, der stellvertretende Betriebsleiter des Kreuzsteinbads. Immerhin 5,5 Millionen Liter Wasser fassen die Becken.Eine eigene Heizung hat das Kreuzsteinbad nicht. Das Wasser wird zu den nahegelegenen Stadtwerken gepumpt und vor allem durch die Abwärme der dortigen Klimaanlage gewärmt. Dann kommt es zurück. Eine eigene Heizung würde sich für die vier Monate im Jahr, die das Bad geöffnet hat, nicht rechnen.

Alles muss weg, weil es keine Heizung gibt

Weil es nirgendwo im Kreuzsteinbad eine Heizung gibt, müssen auch alle Armaturen über den Winter abgeschraubt werden. Duschköpfe, Waschbecken, Urinale, WCs: Alles muss trockengelegt und abgebaut werden, damit es der Frost im Winter nicht kaputt macht. Jetzt muss alles wieder hin und erfahrungsgemäß dauert der Aufbau länger als der Abbau.

Vor acht Wochen, da hatte es in Bayreuth drei Grad, haben Kasel und seine Kollegen mit den Vorbereitungen auf die Freibadsaison begonnen. Der Anblick, der sich ihnen bot: Alleine im Wellenbecken waren 250 Fliesen gesprungen.

Dabei lassen die Stadtwerke das Wasser zum Schutz der Fliesen im Winter im Becken. Sogenannte Poller sollen am Beckenrand dafür sorgen, dass die sich ausbreitende Eisdecke keine Schäden verursacht. Ganz ohne geht es trotzdem nicht. Außerdem waren die Becken voller Algen. "Im Winter kann man nicht bis zum Boden schauen", sagt Kasel. Folglich muss im Frühjahr auch Fuge um Fuge gesäubert werden. Pro Becken brauchen die Arbeiter dafür eine Woche. Alleine fünf Wochen hat es gedauert, die Pflastersteine mit einem Hochdruckreiniger zu säubern.

Einbrecher im Winter auf der Rutsche

Die Rutsche ist mittlerweile 20 Jahre alt. Nach jedem Winter müssen Hunderte Schrauben nachgezogen werden. Weil die Rutsche nicht nur geputzt, sondern auch gewachst wird, sei sie in einem besseren Zustand als viele andere nach fünf Jahren, sagt Harald Schmidt, der Bäderleiter bei den Stadtwerken. Mehr als der Winter, machten der Rutsche die ungebetenen Gäste zu schaffen. Die die, sich im Winter trotz Kameraüberwachung zutritt zum Bad verschafften und die eiskalte Rutsche in Schuhe hinunter liefen. Kasel sagt: "Einmal hatten wir kurz nach Neujahr schon einen Christbaum im Becken."

Der Sprungturm muss gestützt werden

52 Jahre hat das Kreuzsteinbad nun schon auf dem Buckel. Genauso alt ist der Sprungturm. Die Jahre sind auch an ihm nicht spurlos vorbei gegangen. Als Kasel und seine Kollegen auf die Fünf-Meter-Plattform einen neuen Anti-Rutsch-Belag aufbringen wollten, entdeckten sie Risse. Wasser und Kälte haben sie verursacht und im Herbst steht dem Sprungturm darum eine Sanierung bevor. Solange wird die Plattform abgestützt. Die alternative wäre gewesen, die Fünf-Meter-Plattform und alle darüberliegenden für den Sommer zu sperren, sagt Bäderleiter Schmidt.

An guten Tagen kommen 6000 Badegäste

Wasserschieber wurden getauscht, 150 Meter Fliesen neu verfugt, Pflastersteine begradigt, der Beton in den Überlaufrinnen neu beschichtet, 20.000 Quadratmeter Rasenfläche gemäht, Hecken geschnitten und neue Holzbalken am Kinderspielplatz verbaut. So groß wie siebeneinhalb Fußballfelder ist das Kreuzsteinbad. An guten Tagen kommen bis zu 6000 Gäste. 135.000 waren es im vergangenen Jahr insgesamt. Ab Donnerstag ist alles für sie bereitet. 32 Beschäftigte erwarten sie dann. Denn zu den fünf Mitarbeitern der Stadtwerke kommen 21 Studenten, die sich als Rettungsschwimmer engagieren, dazu drei Kassierer, zwei Reinigungskräfte und ein Gärtner.

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